OV Freiburg: Mitgliederversammlung mit Teilnahme-Rekord
Am Montag konnte der OV-Vorsitzende Marcel Wachenheim einen neuen Rekord vermelden und begrüßte sage und schreibe 103 Mitglieder zur Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Freiburg.
In seiner Eröffnung ging Marcel auf die Bundestagswahl und die sich daraus ergebende Problematik ein. Nach dem EVG-Leitsatz „Wir leben Gemeinschaft“ forderte er von der künftigen Regierung klare verkehrspolitische Weichenstellungen und eine ökologische Verkehrswende.
Bisher hat die Schiene die schönen Worte bekommen und die Straße das Geld. So kann es nicht weitergehen. In der Verkehrspolitik der Zukunft muss die Schiene als der ökologisch sinnvollste Verkehrsträger eine Schlüsselrolle spielen. Es ist erforderlich, überzeugende und umweltfreundliche Alternativen zum motorisierten Individualverkehr zu entwickeln.
Erst wenn der öffentliche Nahverkehr so attraktiv ausgestaltet ist, dass Pendeln keine Last mehr ist, werden mehr Menschen als heute vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Das entlastet die Städte und sorgt so für mehr Lebensqualität.
Weitere Themen waren der Güterverkehr und die Sicherung der Altersversorgung. Wenn jetzt nicht ein Kurswechsel eingeleitet wird, droht auf breiter Front später Altersarmut. Rente muss aber auch in Zukunft zum Leben reichen - und zwar für ein gutes Leben. Wir kritisieren gemeinsam mit dem DGB, dass die Politik weiter mit einem Sinken des Rentenniveaus kalkuliert. Dieser Sinkflug muss gestoppt werden. Die Gewerkschaften fordern eine mittelfristige Anhebung des Rentenniveaus auf 50 Prozent. Dafür gibt es ein solide durchgerechnetes Konzept des DGB.
Ein anderes Thema, war die Sicherheit in Zügen, Bussen und Bahnhöfen. Was uns betroffen macht, ist, dass die Zahl der Übergriffe auf Beschäftigte und Kunden hoch ist und bleibt und sogar noch weiter ansteigt. Keiner unserer Kolleginnen und Kollegen muss sich beleidigen, bespucken, bedrohen oder gar schlagen lassen. Im Schnitt siebenmal am Tag wird irgendwo in Deutschland eine Kollegin oder ein Kollege angegriffen.
Deshalb haben wir im Rahmen unserer Aktion „Sicher unterwegs“ selbst ein Hilfs- und Unterstützungsangebot entwickelt: das Helfertelefon „Ruf Robin“.
Wer tätlich angegriffen wurde, kann sich hier melden – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Man bekommt dann binnen weniger Stunden eine juristische Erstberatung und weitere Informationen über die Unterstützungsleistungen, die wir selbst oder unsere Partner anbieten können. Das reicht vom beruflichen EVG-Rechtsschutz bis hin zur Vermittlung von psychosozialer Betreuung durch das BSW.
Dieses Angebot macht so nur die EVG. Wir können das bieten, weil nur wir über ein breitgefächertes Netzwerk an Sozialpartnern verfügen.
Bei den letzten Tarifverhandlungen mit der DB AG haben wir einen innovativen und vielbeachteten Tarifabschluss erzielt. Erstmals haben Beschäftigte die Wahl, ob sie einen Teil der Tariferhöhung im Januar 2018 in Form von Geld oder in Form von mehr Freizeit haben wollen – als zusätzlichen Urlaub oder als Arbeitszeitverkürzung. Jetzt geht es an die Umsetzung dieses EVG-Wahlmodells. Es muss dringend mehr Personal eingestellt werden.
Abschließend fasste Marcel Wachenheim noch die OV-Aktivitäten zusammen, wie Klausurtagung zur Gestaltung des Jahresplans, Seminar in Hammersbach, Frauen-Info-Tag und die Jubilarehrung. Der Ortsverband Freiburg zählt derzeit 1.040 Mitglieder. Sabine Gräf (DEVK), Gisela Rachele (BSW) und Michael Schottmüller (Bahn-BKK) waren mit Info-Ständen dabei und konnten Interessierten viele Fragen beantworten.