Pflegende stärken – Beirat empfiehlt Maßnahmen zur Unterstützung
Der unabhängige Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf hat seinen zweiten Bericht vorgelegt und Kernempfehlungen veröffentlicht. In dem Bericht wird die Ausgestaltung einer praxistauglichen Familienpflegezeit und die Einführung eines neuen Familienpflegegeldes für häuslich pflegende Erwerbstätige empfohlen.
Cosima Ingenschay, stellvertretende EVG-Vorsitzende, betont die Bedeutung finanzieller Unterstützung und Planbarkeit für berufstätige Menschen, die Angehörige zu Hause pflegen: „Wir fordern die Regierung auf, die konkreten Handlungsempfehlungen des Beirats – und damit die eigenen Vereinbarungen im Koalitionsvertrag - rasch umzusetzen. Nur so lässt sich die Situation verbessern. Gerade in Zeiten von Personalmangel können wir uns nicht leisten, dass dringend benötigte Fachkräfte länger aus dem Beruf aussteigen müssen. Stattdessen braucht es Rahmenbedingungen, mit denen sich Beruf- und Pflegetätigkeit vereinbaren lassen“.
Die Ampel-Koalition hatte bereits im Koalitionsvertrag vereinbart, die Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetze weiterzuentwickeln und eine Lohnersatzleistung bei pflegebedingten Auszeiten einzuführen.
Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung, unterstreicht zudem die Dringlichkeit von Maßnahmen, um Altersarmut bei denjenigen zu verhindern, die pflegen, insbesondere da Pflegearbeit überwiegend von Frauen geleistet wird.