PRO BAHN Rheinland und mobifair zu Gast beim Kölner Seniorentag
Am Seniorentag der EVG in Köln hatten der Fahrgastverband PRO Bahn Rheinland und mobifair die Gelegenheit, sich und ihre Anliegen vorzustellen. Vor gut gefülltem Saal begrüßte der Seniorenvorsitzende Johannes Houben die Teilnehmenden und Gäste.
Die Präsentation von PRO BAHN Rheinland wurde von den Vorstandsmitgliedern Winfried Queiser und Professor Dr. Klaus Groß vorgestellt, die einen Überblick über die Arbeit des Verbandes gaben.
PRO BAHN Rheinland ist in sechs Regionalverbänden in Nordrhein-Westfalen (NRW) aktiv und führt regelmäßige Gespräche mit Verkehrsunternehmen, um die Interessen der Fahrgäste zu vertreten. Aktuelle Themen, die auf der Veranstaltung zur Sprache kamen, umfassen vor allem die Elektrifizierung der Eifelstrecke, die Verbesserung des Knotenpunkts Aachen und Köln sowie der Ausbau der S11 und S12, die für eine bessere Anbindung der Region von großer Bedeutung sind.
Ein zentrales Anliegen von PRO BAHN ist die Reduzierung von Sperrungen bei Unfällen oder Personen im Gleis. Statt umfassender Streckensperrungen plädiert der Verband für alternative Maßnahmen wie „Langsamfahrten“, die den Verkehr weniger stark beeinträchtigen. Zudem fordert PRO BAHN eine bessere Koordination von Baustellen, um Überschneidungen und unnötige Ausfälle zu vermeiden, sowie eine Verringerung von Zugausfällen und Verspätungen, die die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs beeinträchtigen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung unterstreicht das Engagement von PRO BAHN Rheinland für die Interessen der Bahnkunden und für eine nachhaltige und effiziente Weiterentwicklung des Schienennetzes in der Region.
Dirk Schlömer von mobifair setzte sich auf dem Seniorentag vehement für einen fairen Wettbewerb in der Mobilitätswirtschaft ein. Besonders betonte er die Notwendigkeit, gegen sittenwidriges Verhalten in der Branche vorzugehen. Schlömer machte deutlich, dass Marktgewinne und -anteile nicht auf Kosten der Arbeitnehmer:innen erzielt werden dürfen.
Er kritisierte Praktiken, bei denen Unternehmen auf unfaire Weise versuchen, ihre Kosten zu senken - sei es durch Lohndumping, prekäre Arbeitsverhältnisse oder die Ausbeutung von Arbeitskräften. Diese Taktiken verzerren den Wettbewerb und führen zu einer Abwärtsspirale, die sowohl die Qualität der Dienstleistung als auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten negativ beeinflussen. Schlömer forderte eine klare Trennung zwischen fairer Marktstrategie und solchen, die auf der Ausbeutung von Arbeitskräften beruhen.
Mobifair setzt sich daher aktiv dafür ein, dass sowohl die Interessen der Fahrgäste als auch die der Arbeitnehmer:innen im Verkehrswesen gleichermaßen berücksichtigt werden. Ein fairer Wettbewerb sei nur dann möglich, wenn die sozialen und arbeitsrechtlichen Standards gewahrt bleiben, so Schlömer. Dies sei ein zentraler Bestandteil für eine nachhaltige und sozialverträgliche Mobilität der Zukunft.
Der Vorsitzende der EVG-Seniorenleitung in Köln, Johannes Houben, dankte allen Teilnehmenden des Seniorentags in für die lebhafte Diskussion und die wertvollen Hinweise, die im Rahmen des Austauschs gegeben wurden. Er betonte die Bedeutung des Dialogs und kündigte an, dass künftig regelmäßige Treffen und ein intensiver Austausch zwischen der EVG und PRO BAHN Rheinland stattfinden sollen, um die Anliegen der Fahrgäste und der Beschäftigten im Verkehrssektor besser zu integrieren und voranzutreiben.
Houben hob hervor, wie wichtig es sei, dass verschiedene Akteure der Mobilitätsbranche - von den Gewerkschaften über die Fahrgastverbände bis hin zu den Verkehrsunternehmen - zusammenarbeiten, um die Herausforderungen im Bereich der Eisenbahninfrastruktur, des Fahrgastkomforts und der Arbeitsbedingungen effektiv anzugehen. Der konstruktive Austausch und die gesammelten Impulse seien ein wertvoller Schritt, um konkrete Verbesserungen für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs zu erreichen.
Durch die geplanten regelmäßigen Gespräche zwischen EVG und PRO BAHN Rheinland wird ein weiterer Baustein für eine bessere Zusammenarbeit in der Mobilitätspolitik geschaffen, der sowohl den Bedürfnissen der Fahrgäste als auch der Beschäftigten gerecht wird.