„Probleme vor Ort müssen auch vor Ort gelöst werden“
Ein paar Millionen Euro dürften auf dem Terminal Bremen von DB Cargo Logistics wohl stehen. Und zwar in Form fabrikneuer Mercedes-Karossen aus dem nebenan gelegenen Daimler-Werk.
DB Cargo Logistics versorgt das Werk über die Schiene mit Komponenten und verlädt die fertigen Autos auf die Schiene zum Abtransport. Die Autos sind aber nicht das einzig neue in diesem Betrieb: Nagelneu sind auch die EVG-Betriebsgruppe und der EVG-geführte Betriebsrat.
Denn die Kolleginnen und Kollegen waren zunehmend unzufrieden damit, dass sie von einem Betriebsrat in Hessen vertreten wurden. „Unsere Probleme vor Ort müssen auch vor Ort gelöst werden“, sagt der neue Betriebsrats- und Betriebsgruppen-Vorsitzende Malte Brinkhoff. „Die Kolleginnen und Kollegen wollen und brauchen Ansprechpartner, die ihre Themen kennen und die auch ansprechbar sind. Und das wollen wir sein.“ Malte selbst ist stellvertretender Schichtleiter. Wie seine vier Mitstreiter:innen im Betriebsrat kennt er die Arbeit im Terminal Bremen und kennt auch die Herausforderungen, die sich mit ihr verbinden.
Den eigenständigen Betriebsrat am Standort Bremen setzten die Kolleginnen und Kollegen im Frühjahr durch, obwohl weder der Arbeitgeber noch der Betriebsrat am Unternehmenssitz im hessischen Kelsterbach das wollten. Die Wahlbeteiligung von 79 % bei den Betriebsratswahlen im Mai zeigt aber den großen Rückhalt, den sie in der Belegschaft haben. Zeitgleich warben sie mit tatkräftiger Unterstützung der EVG-Geschäftsstelle rund 60 neue Mitglieder für die EVG - und erreichet so aus dem Stand heraus einen Organisationsgrad von 71 %.
„Das ist der richtige Weg“, ist der EVG-Landesvorsitzende Andreas Weitz überzeugt. Er besuchte den Betrieb am Mittwoch gemeinsam mit EVG-Vorstandsmitglied Cosima Ingenschay. „Man sieht immer nur die fertigen Autozüge, aber man sieht nicht die Arbeit, die dahinter steht“, so Cosima nach der Betriebsbesichtigung. „Noch beeindruckender aber ist der Empfang hier in der neuen Betriebsgruppe. Es ist wichtig, dass wir als EVG wachsen und uns unterhaken können, denn so können wir für alle mehr erreichen.“