Regionaler Gewerkschaftstag: Berliner EVG trifft sich zu Delegiertenkonferenz
Inmitten unruhiger gewerkschaftspolitischer Zeiten kommt die Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Freitag zu einer Delegiertenkonferenz zusammen. Bei dem Treffen im Mauersegler in Prenzlauer Berg -praktisch ein regionaler Gewerkschaftstag- wird u. a. der Vorstand der Organisation in der Hauptstadt neu gewählt.
Berlins EVG-Chef Michael Bartl unterstreicht die Bedeutung der Konferenz: „Wir werden aktuelle Themen beraten und dazu gehört natürlich auch der unsägliche Tarifkonflikt bei der DB.“ Dieser werde von der GDL aus purem Überlebenskampf heraus geführt. „Tarifliche Forderungen rücken in der aktuellen Auseinandersetzung in den Hintergrund, denn offenkundig geht es um ein politisches Thema, nämlich das Tarifeinheitsgesetz und um die Mehrheitsverhältnisse in den Betrieben“, erklärte Bartl. Hier werde mit dem Feuer gespielt. Die Tarifautonomie sei ein hohes und schützenswertes Gut, sie dürfe nicht für Machtspiele einer kleinen und auf Klientel ausgerichteten gewerkschaftlichen Organisation missbraucht werden.
Die Delegierten würden sich aber vor allem mit gewerkschafts-, verkehrs- und allgemeinpolitischen Themen beschäftigen. So seien zentrale Punkte die anstehenden Wahlen in Berlin und im Bund sowie das Volksbegehren zur Enteignung großer Wohnungsgesellschaften. Thema werde auch die Ausschreibung der S-Bahn sein, bei der es um gute Arbeitsbedingungen gehe. Zufrieden zeigte sich Bartl mit der Mitgliederentwicklung der EVG in Berlin. Die Organisation vertrete rund 11 000 Eisenbahner aus allen Berufen und Unternehmen der Branche in der Hauptstadt.