Rheinland-Pfalz: Sieben Forderungen gegen zunehmende Gewalt im öffentlichen Raum
Die EVG in Rheinland-Pfalz will mit einem „Sieben Punkte Plan“ der zunehmenden Gewalt im Öffentlichen Raum entgegenwirken. Der Landesverband hat dazu die „Mainzer Erklärung“ verabschiedet. Sie trägt den Titel „Für mehr Sicherheit und Respekt in Bus und Bahn“ und wurde am Mittwoch in Mainz öffentlich vorgestellt.
„Angesichts der stetig steigenden Zahlen an Übergriffen fordern wir die Verantwortlichen in der Politik, bei den Vergabestellen und in den Unternehmen auf, endlich zu handeln“, sagte Lars Kreer, Leiter der EVG-Geschäftsstelle in Mainz.
Die Zahl der Übergriffe auf Beschäftigte der Deutschen Bahn hat sich bundesweit innerhalb der vergangenen fünf Jahre verdoppelt. Bei anderen Unternehmen ist derselbe Trend erkennbar.
In ihrem 7-Punkte-Plan fordert die EVG in Rheinland-Pfalz:
• Kein Wettbewerb auf Kosten der Sicherheit
• 100-prozentige Besetzung der Züge mit Zugbegleiter/innen
• Stärkere Polizeipräsenz an Bahnhöfen und Zügen
• Ausweitung des § 114 StGB auf Mitarbeiter/innen im ÖPNV/SPNV
• Zentrale Datenbank zur Erfassung aller landesweiten Vorfälle
• Mehr Ausbildung und Qualifikation
• Stärkung der Zivilcourage
Mehr Sicherheit in Bussen, Bahnen und Verkehrsstationen ist eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe. „Es kann doch nicht sein“, so Sebastian Hamann, Mitglied im Landesverbandsvorstand der EVG, „dass ein Beschäftigter eines Verkehrsunternehmens in eine Notsituation eine Stunde auf die Bundespolizei warten muss – wie es im ländlichen Raum leider der Fall ist.“ Für Marcel Labonte, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes, ist vor allem wichtig, eine solide Datenlage zur Sicherheit in allen EVU und Busbetrieben zu bekommen, damit deutlich ist, wo konkreter Handlungsbedarf besteht. „Wenn sich schon die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen unsicher fühlen – wie muss es dann erst dem Fahrgast gehen?“
„Wir fordern die Verantwortlichen in der Politik, bei den Vergabestellen und in den Unternehmen auf, mit uns in den Dialog zu treten“, so Lars Kreer. „Wir wollen konstruktiv alle Möglichkeiten erörtern, die in der ´Mainzer Erklärung´ genannten Punkte möglichst schnell umzusetzen.“