Rückblick auf das erste diesjährige BFW Seminar der Sachsen-Anhaltiner*innen - hier die Tage Dienstag und Mittwoch
Vom 1. bis 5. August fand das erste von der EVA gGmbH organisierte BFW Seminar des sachsen-anhaltinischen Landesverbandsvorstandes statt. Die Senioren der Ortsverbände des Landes waren wieder einmal in das wirklich angenehme schöne Bildungszentrum Erkner geladen.
Nicht nur die Unterbringung und die gute Verpflegung machen das Bildungszentrum Erkner zu einem attraktiven Seminarort. Auch die Entfernung zur Bundeshauptstadt Berlin spielte bei der Wahl des Veranstaltungsortes mit eine entscheidende Rolle.
Von Erkner nach Berlin fährt man/frau mit dem SPNV nur 30 Minuten ins Stadtzentrum Berlin. Und in und um Berlin sind bekannter Weise die geschichtlichen, politischen als auch kulturellen Angebote vielfältig und schier unerschöpflich. Das haben die Teilnehmer*innen auch wieder einmal „hautnah“ erleben können.
Nach der Auftaktveranstaltung am Montag (wir berichteten) ging es am zweiten Tag des Seminars nach Berlin in die Neue Synagoge, die in der Oranienburger Straße zum Besuch einlädt. Die Neue Synagoge ist ein Gebäude von herausragender Bedeutung für die Geschichte der Juden in Berlin und ein bedeutendes Baudenkmal. Sie wurde 1866 eingeweiht. Der heute noch vorhandene originale Teil des Bauwerks steht unter Denkmalschutz. Die Neue Synagoge wurde nach der Restaurierung von den Zerstörungen aus der Reichskristallnacht, der Bombardierung Berlins durch die Alliierten und den fehlenden Möglichkeiten des Wiederaufbaus zu DDR-Zeiten, erst 1995 wiedereröffnet. Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands blieb nur die an der Straße gelegene Bausubstanz als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus erhalten.
In einem Rundgang lernten die Teilnehmer*innen viel aus der Geschichte der Religion, den Traditionen, den Kulturen und der Lebensweise der Juden (Judaismus) kennen. In einer aktuellen Ausstellung, die noch bis Anfang Januar 2023 zu sehen ist, berichten Zeitzeugen über ihr Leben, vor allem während der Nazizeit.
Im Fazit: Der 2. Tag lehrte uns nicht nur viel Neues – er regte auch sehr viel zum Nachdenken an!
Der Mittwoch, also der 3. Tag, war dem „Eisenbahnerdasein“ gewidmet. Bis zum Nachmittag war Jörg Podzuweit bei den Teilnehmer*innen zu Gast. Er sprach zur „Verkehrspolitik in Deutschland“, ein Thema, das mit der „Unendlichen Geschichte“ zu vergleichen ist! Er nahm alle mit einem interessanten Chart-Vortrag mit, zeigte anhand von vielen aktuellen Beispielen, vor welchen Herausforderungen die Bahn steht und in naher sowie in ferner Zukunft noch stehen wird.
Am späten Nachmittag waren alle unsere ehemaligen Eisenbahner*innen in ihrem Element. Der Verein „Historische S-Bahn e.V.“, mit Sitz in Erkner, öffnete für die Teilnehmer*innen „seine Pforten“, zu der eine Werkstatt und viele Fahrzeuge verschiedener Baureihen der S-Bahn Berlin gehören. So erfuhren die Teilnehmer*innen bei der Besichtigung, dass Ende der 80er Jahre der damalige Fuhrpark der Berliner S-Bahn eine grundlegende Verjüngung bekommen hatte. Die „Altbaufahrzeuge“ aus den Baujahren zwischen 1927 und 1944 sollten dabei verschrottet werden. Schon zu Zeiten der Deutschen Reichsbahn wurde dann im Jahr 1987 bereits ein Viertelzug als Museumsfahrzeug hergerichtet. Viele Museumsfahrzeuge folgten und so wurde im Oktober 1991 dieser Verein gegründet, der einen geschichtlichen und technischen Rückblick über fast „100 Jahre Berliner S-Bahn“ gibt. Abgerundet wurde dieser Tag mit einer „Spritztour auf den Gleisen der Werkstatt“ mit einem der Museumszüge.
Mittwoch, der 3. Tag des Seminars, ließ „die Herzen der Eisenbahner*innen höher schlagen“. Ein Tag, der voll und ganz der Eisenbahn gewidmet war. Den Mitgliedern des Historische S-Bahn e.V. gilt unser Dank und unsere Anerkennung für ihr Engagement, die Geschichte der S-Bahn Berlin am Leben zu erhalten!