Rückblick: Kampf um den Erhalt vom AW und der PFA Weiden
Vor 40 Jahren organisierte die GdED die größte Demo aller Zeiten! In der Tageszeitung „Der neue Tag“ wurde in einem „Sonderbericht“ an den größten Demonstrationszug und die anschließende Kundgebung vor dem Alten Rathaus in der Innenstadt von Weiden in der Oberpfalz, am 18. März 1983, nach 40 Jahren ausführlich in Text und mit Fotos erinnert.
Der Kampf um den Erhalt des Ausbesserungswerks und der rund 800 Arbeits- und Ausbildungsplätze erreichte ihren absoluten Höhepunkt mit rund 5.000 Beteiligten. Für Anton Hofmann war das zweifelsohne eine seiner größten beruflichen Herausforderungen als 1. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der damaligen Ortsverwaltung Weiden, der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) – Vorläufer der heutigen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Nach dem Motto von Bert Brecht: „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!“ hielten die Mitglieder zusammen. Rund 99 Prozent aller Beschäftigten waren in der GdED gewerkschaftlich organisiert. Vom Facharbeiter bis zu den Meistern sowie den Ingenieuren, vom Küchenchef in der Kantine bis zum Werkdirektor des Ausbesserungswerks hielten alle zusammen und zogen an einem Strang. Es ging um ihre und die Existenz ihrer Familien.
Noch heute ist dieser „Kampf-Tag“ bei den ehemaligen Eisenbahner:innen in Weiden und in der Oberpfalz in bester Erinnerung. „Solidarität hat sich ausgezahlt. Kein Eisenbahner wurde nach der AW-Schließung entlassen oder erlitt finanzielle Einbußen“ stellte Hofmann im Rückblick fest. Es entstand ein Neubau – auf der halben Fläche vom Werksgelände des alten AW – für die Produktionsstätte für Ausstattung (PFA). In der modernsten Waggon-Fabrik von Europa, wurden alle bei der Fertigung neuer „Interregio“-Waggons weiterbeschäftigt. Ein neuer und einzigartiger Tarifvertrag zwischen der GdED und der PFA-Geschäftsführung sowie ein neu gewählter Betriebsrat, der mit dem Personalrat vom AW zusammenarbeitete sicherten die Arbeitsplätze und das Einkommen jedes einzelnen Beschäftigten.
Rund 1.000 Beschäftigte hatten für 10 Jahre einen sicheren Arbeitsplatz bis zum Erreichen der Rente bzw. der Zurruhesetzung.
Mit Stolz blickt „Toni“ wie er den meisten noch bekannt ist, auf die sehr anstrengende und arbeitsintensive Zeit mit den ehrenamtlichen Gewerkschaftern in allen Weidener Dienststellen zurück. Seine Nachfolger Johann Gebhard, Helmut Diener und Harald Hammer engagierten sich ebenso für die PFA, das neue „Interregio-Werk“ mitten in der Stadt Weiden!
Anton Hofmann stellte sich im Anschluss an seine Berufsjahre in Weiden neuen Herausforderungen und war bis zum Ruhestand über 20 Jahre Abteilungsleiter Finanzen, Controlling und Mitgliederverwaltung sowie Geschäftsführer der Vermögensverwaltungsgesellschaft m. b. H. in der Gewerkschaftszentrale in Frankfurt am Main.
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