S-Bahn Berlin: Loslimitierung vom Tisch – EVG und Verkehrssenatorin planen Dialog
Die von Verkehrssenatorin Günther ins Spiel gebrachte Loslimitierung bei der Ausschreibung der Berliner S-Bahn ist vom Tisch. Das versicherte die Ressortchefin Vertretern der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei einem Gespräch am Dienstagnachmittag.
„Frau Günther hat auf den bestehenden Koalitionsvertrag und die Stimmung innerhalb des Senats verwiesen“, betonte der EVG-Vorsitzende der S-Bahn-Betriebsgruppe, Robert Seifert, im Anschluss an das Treffen. Die Verkehrsverwaltung hatte nach den Protesten der S-Bahner beim Grünen-Parteitag am Samstag kurzfristig zu der Unterredung eingeladen.
Die Loslimitierung hätte zur Folge gehabt, dass mindestens zwei Unternehmen den Zuschlag für Verkehrsleistungen erhalten müssten. „Das wäre das Ende der einheitlichen S-Bahn gewesen“, kritisierte Seifert.
Der EVG-Vertreter erklärte, man habe der Senatorin einen Forderungskatalog übergeben. Einigkeit bestehe aber schon jetzt, dass es durch den Wettbewerb keine Absenkung von Sozialstandards für die Beschäftigten geben dürfe. Seifert kündigte an, dass Gewerkschaft und Belegschaft den weiteren Prozess der Ausschreibung genau verfolgen würden. „Unser Ziel bleibt die Sicherung der 3 000 Arbeitsplätze bei der S-Bahn und ein sicheres System für unsere Fahrgäste“, so Seifert. Daran müsse sich alles messen lassen. Er stellte auch fest, dass es bisher kein Konzept gebe, „wie unterschiedliche Unternehmen zusammenarbeiten sollen und wie mögliche negative Schnittstellen vermieden werden sollen.“ Hier erwarte die EVG ein „schlüssiges Konzept, bevor die Ausschreibung startet.“
Mit der Verkehrsverwaltung sei ein weiterer Dialog vereinbart worden. „Vorher zu sprechen ist sinnvoller als spekulativ in den blauen Dunst zu planen,“ meinte der Gewerkschafter.