Saarland: SPNV muss Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs werden
Der Schienen-Personennahverkehr (SPNV) muss als Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs im Saarland weiter ausgebaut werden. So die klare Forderung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). „Für die Mobilität der Menschen im Saarland und um die Klimawende zu erreichen, wird jede SPNV-Linie gebraucht – weitere Streckenstilllegungen verbieten sich von selbst“, sagte der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert bei einem Gespräch mit der saarländischen Verkehrsministerin Anke Rehlinger.
Die SPD-Politikerin kündigte in diesem Zusammenhang Pläne über massive Investitionen in den SPNV ihres Bundeslandes an. „Wir bringen die größten ÖPNV-Investitionen seit Jahrzehnten aufs Gleis.“
Burkert und der Vorsitzende des EVG-Landesverbandes Saarland, Ralf Damde forderten, die Regionalisierungsmittel vollständig für den SPNV zu verwenden. „Auch die zusätzlichen Mittel, die in diesem Jahr zum Ausgleich der Corona-Schäden zur Verfügung gestellt werden, müssen in voller Höhe an die Verkehrsunternehmen fließen. Es darf am ÖPNV-Rettungsschirm keine Abstriche geben.“
Die EVG-Vertreter unterstützten die Empfehlungen der Allianz pro Schiene und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), weitere Streckenabschnitte im Saarland für den SPNV zu reaktivieren.
Die EVG hält weiter an ihrer grundsätzlichen Forderung fest und forderte in diesem Zusammenhang, auch die Nutzung des ÖPNV im Saarland für die Reisenden einfacher und billiger zu machen. Den Faden nahm die Ministerin auf und verwies auf eine anstehende Tarifoffensive im Saarland. Diese werde zugleich den ÖPNV in ihrem Land zukunftsfähiger machen, aber auch Familien, Azubis und Freizeitfahrer*innen deutlich entlasten.
Eine besondere Rolle für das Saarland spiele der grenzüberschreitende Verkehr mit Frankreich, aber auch Verbindungen Richtung Luxemburg, so Burkert und Damde weiter. „Der SPNV kann Motor für die weitere Integration und Entwicklung der Region SaarLorLux sein.“
„Für den Ausbau des SPNV braucht man aber auch entsprechende Fachkräfte“, so EVG-Vize Burkert. Er regte eine landesweite „Fachkräfte-Offensive“ an, um die Wahrnehmung und das Image der Eisenbahnbranche als Beschäftigungsbereich zu erhöhen. „Der Umbruch der Wirtschaft und der Arbeitswelt im Saarland dauert an. Eine attraktive Schienenbranche mit guten und gut bezahlten Arbeitsplätzen kann diesen Prozess unterstützen und den Menschen im Saarland eine positive Perspektive geben.“