Schienengipfel: „Wenn der Bahnsektor zur Jobmaschine werden soll, braucht das Personal Sicherheit“
Der Deutschland-Takt soll zum Europa-Takt werden. Dafür haben sich am Montag die Teilnehmer*innen des „Schienengipfels“ der Bundesregierung ausgesprochen. Außerdem sollen Hochgeschwindigkeits- und Nachtzüge die Eisenbahn zur Alternative für Auto und Flugzeug machen. Teilnehmer*innen des Online-Gipfels waren Vertreter*innen der EU-Kommission, Verkehrsminister*innen, sowie zahlreiche Vertreter*innen von Verbänden. EVG-Vize Martin Burkert war als Vorsitzender der Allianz pro Schiene vertreten.
In seinem Eingangs-Statement sagte Burkert, dass es einen riesigen Aufholbedarf bei der Infrastruktur-Ertüchtigung gebe. Denn künftig solle der Deutschlandtakt Grundlage für den Europatakt werden. Außerdem betonte er die Rolle der Beschäftigten: „Wenn der Bahnsektor zu Jobmaschine werden soll, braucht das Personal Sicherheit, gute Tarifverträge sowie vernünftige Arbeits- und Sozialbedingungen.“
Die Kolleginnen und Kollegen hätten während der Pandemie bei allen Eisenbahnunternehmen Großartiges geleistet. Gleichzeitig verwies er auf die Pandemie-bedingte Zunahme der Gewalt gegen Beschäftigte in den Verkehrsunternehmen.
„Die Schiene muss der Verkehrsträger Nr. 1 in Deutschland und Europa werden, dann kann man die Klimaziele noch erreichen,“ ergänzte Burkert. Dabei solle in der europäischen Mobilitätsstrategie nicht nur der Antriebswechsel die große Überschrift sein. „Für den Güterverkehr ist die Digitale Automatische Kupplung ein großes europäisches Projekt. Nur so können rund 25% aller Güter auf die Schiene verlagert werden.“
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verwies auf die Rolle der Schiene für die Klimaschutzziele der Europäischen Union, Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte finanzielle Unterstützung durch die deutsche Politik zu. Der Gastgeber des Gipfels, Verkehrsminister Andreas Scheuer, versprach, dass Güter- und Personenverkehr durch den Deutschland-Takt gleichberechtigt behandelt würden.