Schwergewicht zum Anfassen: Besuch bei Martin Kröber im Bundestag
Die Landesgruppe der SPD hatte Ende vergangener Woche nach Berlin eingeladen. Organisiert vom DGB waren die Mitgliedsgewerkschaften NGG, IG Metall, IG BCE und IG BAU sowie die EVG dabei. Für die EVG mit vor Ort waren Jehad Rahmon (DB Regio), Silke Jahn (OV Naumburg/Weißenfels, DB Netz), Stephanie Köstner (Abellio) und David Dvořák (Landesverbandsvorstand, Eisenbahn-Bundesamt).
Martin Kröber ist ein EVGler durch und durch. Heute ist er mit seinem Direktmandat Bundestagsabgeordneter in Berlin. Eines ist ihm dabei sehr wichtig: Der Kontakt zu den aktiven Gewerkschaftsvertreter:innen in seinem Land.
Hierfür waren wir ins Paul-Löbe-Haus geladen und durften in einem Ausschusssaal mit ihm ins Gespräch kommen. Er hat sich ausgiebig Zeit genommen und alle Fragen der Gewerkschafter:innen beantwortet. Dabei wurde kein Politik-Bereich ausgespart. Martin Kröber betonte z. B., dass er die Verschwendung von Steuergeldern für unsäglich hält. Hierzu hatte er ein Beispiel eines Gutachtens über Bundeswehrrucksäcke aufgezeigt, die trotz Bestbewertung nicht lieferbar waren.
Ein erfolgreiches Engagement aus seiner Sicht war das 9,-€ Ticket. Die Probleme, die es offengelegt hat, muss die Politik zu Lösungen führen. Auch beim 49-Euro Ticket ist er aktuell einer der Hauptverhandlungsführer. Zudem setzt er sich für die sog. Bundesreserve ein, damit die Überlastungen im System Bahn besser abgefangen werden können. Sein Ziel ist es, in möglichst kurzer Zeit wieder ein echtes ÖPNV-System auch im ländlichen Raum zu ermöglichen. Auch Vorwürfen, dass die Politik von der Wirtschaft allein gesteuert sei, stellte er sich und bat um Geduld. Er zeigte auf, dass dieser Bundestag mehr an Änderungen erreicht hat als viele andere zuvor. Der Opposition sei schon schwindlig, was auch die Angriffe auf das Bürgergeld erkläre.
Im Anschluss durften die Teilnehmenden als weiteres Highlight über den Abgeordnetenzugang auf die Kuppel des Reichstages. Beim Abendessen nahm sich Martin weiter Zeit und stand für Gespräche zur Verfügung.
Am zweiten Tag stand die Besichtigung der Ausstellung im deutschen Dom, mit einer spontanen Führung, an. Außerdem wurden die Teilnehmenden im Bundesministerium für Digitales und Verkehr erwartet, wo ein reger Austausch mit dem stellvertretenden Referatsleiter erfolgte. Hier gab es, sei es zu Themen der Digitalisierung oder der Schiene, nicht nur positive Rückmeldungen aus der Runde, mit denen der Referatsleiter offenherzig umzugehen wusste.
Insgesamt eine großartige Erfahrung für die Mitglieder der Gewerkschaften. Martins Werbespruch „das Schwergewicht für Arbeitnehmer:innen", lebt er und das merkt man. Keine billigen Versprechungen und ein offenes Ohr für die Anliegen der Teilnehmenden zeigte er mit seiner lockeren, nahbaren Art.
Diese Reise war eingeladener Lobbyismus, denn Gewerkschaften sind die stärksten Lobbyisten für alle Arbeitnehmer:innen und für die Senior:innen. Jedes Mitglied in der Mitmachgewerkschaft kann aktiver Lobbyist für die Interessen der Mitglieder sein. Überlassen wir das Feld nicht nur bezahlten Beratern der Industrie!
Auch im nächsten Jahr wird es wieder Einladungen zu einem Austausch geben. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann dies bei seiner Geschäftsstelle mitteilen. Ganz herzlichen Dank an Martin! Glück auf!