Stolperstein für Filippo Faustinelli

Filippo Faustinelli arbeitete seit 1941 als sogenannter Arbeitsmigrant in Hamburg bei der Deutschen Reichsbahn im Bahnbetriebswerk oder der Bahnmeisterei Rothenburgsort. Untergebracht war er im Lager am Billhorner Deich 76.

Ab 1938 gab es ein Abkommen zwischen Italien und Deutschland, das den Einsatz italienischer Arbeitskräfte in Deutschland regelte. Als Arbeitsmigrant wurde Faustinelli nicht zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Waffenstillstand Italiens mit England wurden die italienischen Arbeitsmigranten in Konzentrationslager verschleppt, wenn sie sich weigerten, aufseiten der Nazis weiterzukämpfen. Im Juni 1944 wurde Faustinelli verhaftet und in das KZ Neuengamme verschleppt. Die Gründe für seine Verhaftung sind bis heute nicht bekannt. Vermutlich im Oktober 1944 wurde er in das Außenlager Schandelah verschleppt. Am 03.12.1944 starb Filippo Faustinelli im KZ Schandelah. 

Zu seinem 80. Todestag wurde in Hamburg für ihn ein Stolperstein verlegt. Mehrere Redner:innen beleuchteten die Rolle der italienischen Arbeitsmigrant:innen im Nazideutschland und berichteten über die Forschungsarbeit zum KZ Schandelah. Auch eine Abgeordnete aus dem Heimatort Faustinellis konnte über Telefon zugeschaltet werden. Für die EVG nahm Erika Albers von EVG Geschichte teil. Sie sprach über die Rolle der Deutschen Reichsbahn bei der Deportation von Jüdinnen und Juden und den Transporten der Zwangsarbeiter:innen und berichtete über die Erinnerungsarbeit der EVG.