Streikdrohung bei BOB und Meridian zeigt Wirkung - Arbeitgeber legt neues Angebot vor
In der aktuellen Tarifrunde mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen BOB und Meridian haben die Arbeitgeber jetzt erstmals ein ernsthaftes Angebot vorgelegt. Zuvor hatte die EVG die Verhandlungen abgebrochen und mit massiven Warnstreiks gedroht. „Die Arbeitgeber haben verstanden, dass es unseren Mitgliedern ernst mit unseren Forderungen ist und haben noch rechtzeitig eingelenkt“, machte der zuständige EVG-Geschäftsstellenleiter, Isidoro Peronace, deutlich.
Die EVG fordert eine Entgelterhöhung von 4,5 Prozent, rückwirkend zum 1.6.2017, die Absenkung der Arbeitszeit auf 39 Stunden sowie die uneingeschränkte Einführung des EVG-Wahlmodells. Das EVG-Wahlmodell sieht vor, dass die Beschäftigten selber entscheiden können, wie sie einen Teil der vereinbarten Lohnerhöhung umgesetzt wissen wollen: in Form von weiteren 2,6 Prozent mehr Lohn, 6 Tagen zusätzlichem Urlaub oder 1 Stunde Arbeitszeitverkürzung.
Bislang hatten sich BOB und Meridian geweigert, hierüber zu verhandeln, ob wohl die EVG ihr Wahlmodell bereits in anderen Unternehmen der Branche durchgesetzt hat. „Nach unserer Warnstreikdrohung hat der Arbeitgeber jetzt ein neues Angebot vorlegt, auf dessen Basis wir weiterverhandeln können“, machte Isidoro Peronace deutlich. Die Verhandlungen sollen am 5. Dezember 2017 fortgesetzt werden, bis dahin werde es keine Warnstreiks geben, so der EVG-Geschäftsstellenleiter.
„Unsere Mitglieder werden den Verhandlungsverlauf allerdings aufmerksam beobachten. Sollte die Unternehmensleitung nur auf Zeit gespielt haben, sind wir sehr schnell wieder aktionsfähig“, stellte Isidoro Peronace fest.