Strukturregion Lausitz – EVG setzt sich für regionale Projekte der Schieneninfrastruktur ein
Im Zusammenhang mit der Strukturentwicklung in der Lausitz will der Ortsverband Niederlausitz der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft sich zukünftig noch intensiver einbringen und die Politik dazu anhalten, auch regionale Projekte der Schieneninfrastruktur zu entwickeln.
Dazu gehören Reaktivierungen von Eisenbahninfrastruktur und die Einbeziehung von Infrastruktur der LEAG. Beispielsweise ist für eine reaktivierte Verbindung mittels Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von Cottbus nach Hoyerswerda ein Halt in Schwarze Pumpe einzubeziehen.
Dies wäre unter Nutzung von LEAG-Infrastruktur am besten möglich. Die Anbindung des Industriegebietes in Schwarze Pumpe an den Güterbahnhof Senftenberg ist ebenfalls enorm wichtig – dafür ist die vorhandene Eisenbahninfrastruktur elektrifiziert zu reaktivieren. Es kann nicht sein, dass der Bund die innerhalb der Strukturentwicklung für die Eisenbahninfrastruktur vorgesehenen Mittel allein für Fernverkehrsprojekte ausgibt. Ohne die Anbindung der Fläche sind diese dann vorgesehenen ICE- und IC-Verbindungen quasi ohne Unterbau. Wichtig ist dabei die Einbeziehung der Zentren in der Lausitz: Cottbus, Hoyerswerda und Bautzen – auch über Bundesländergrenzen hinweg.
Dazu müssen Planungen zeitnah beginnen – bekannt sind die langen Vorläufe für die Erstellung von Infrastruktur in Deutschland und die für den Strukturwandel vorgesehenen Mittel sind bis 2038 auch auszugeben, damit sie nicht verfallen. Der Anschluss an den BER aus der Lausitz muss schneller voll umfänglich realisiert werden – dabei ist der zweigleisig elektrifizierte Ausbau zwischen Lübbenau und Cottbus zeitnah zu beginnen und fertigzustellen. Es kann nicht sein, dass eine schon zu Zeiten der Deutschen Reichsbahn DR geplante Strecke noch einmal vollumfänglich neu geplant wird und vorhandene Unterlagen dafür nicht genutzt werden. Niemandem ist der lange Planungszeitraum erklärbar. Der EVG Ortsverband Niederlausitz unterstützt ausdrücklich den Vorschlag der IHK Cottbus, während der Baumaßnahmen die Strecke zwischen Lübbenau und Cottbus voll zu sperren, um Klarheit für die Reisenden zu schaffen (einmal Umstellung auf Schienenersatzverkehr und nicht viele verschiedene Busersatz- und Umleiterverkehre) und um Zeit beim Bau zu sparen.
Die anderen Baumaßnahmen wie der geplante Umbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen sind möglichst gleichzeitig ebenfalls zügig umzusetzen. Neben der Sicht auf den Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) ist auch die Sicht auf den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) enorm wichtig, um die Flächenerschließung in der Lausitz klimagerecht zu gestalten. Dazu zählt u. a. auch die Reaktivierung der SPNV Verbindung von Hoyerswerda nach Bautzen. Weitere Projekte hat der Ortsverband der EVG bereits 2019 in einer Infrastrukturkonferenz in Cottbus vorgestellt und in einer Zusammenfassung der Konferenz festgehalten.