Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit - endlich wirksame Gesetze!
Am 27. Oktober ist Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit. Dieser Tag markiert das Datum, ab dem Frauen bis zum Jahresende arbeiten müssen, um dasselbe Entgelt zu erhalten, was Männer bereits bis zum 27. Oktober verdienen.
Die Entgeltlücke zu Ungunsten der Frauen liegt in Deutschland aktuell bei 18%, das ist weniger als noch 2015 (22%), aber bei Weitem keine Lohngleichheit. Wenn die Fortschritte ähnlich langsam weitergehen, wird es fast 100 Jahre (bis 2121) dauern, bis gleicher Lohn für gleiche Arbeit in Deutschland schließlich Realität ist.
„Hier muss endlich etwas passieren“, fordert Cosima Ingenschay, stellvertretende Vorsitzende der EVG: „Es braucht, wie gerade auf dem Gewerkschaftstag als Forderung beschlossen, eine Überarbeitung des Entgelttransparenzgesetzes mit Sanktionen und mehr Verbindlichkeit. Dieses Gesetz ist ein zahnloser Tiger und hilft so niemanden.“
Die Entgeltlücke hat viele Gründe. So sind es überwiegend Frauen, die einen Großteil der unbezahlten Haus-, Pflege- und Sorgearbeit übernehmen. Gerade in der Pandemie waren es - erneut - die Kolleginnen, welche die zusätzliche Betreuung übernommen haben.
„Hier ist eine gerechtere Verteilung und eine größere Anerkennung dieser geleisteten Arbeit nötig, auch im Hinblick auf faire und gute Renten für Frauen“, so Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung.
Wichtig um mehr Lohngerechtigkeit zu erreichen, sind für die EVG ordentliche und flächendeckende Tarifverträge, gerade in frauendominierten Berufsfeldern.
„Tarifverträge sind eines der wirksamsten Mittel, um die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern deutlich zu verringern.“, stellt Ingenschay weiter fest. „Wir als EVG kämpfen in unserem Organisationsgebiet für eine hohe Tarifabdeckung und damit für echte Lohngleichheit.“
Europaweit liegt die durchschnittliche Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bei 13 % - Deutschland gehört damit zu den Schlusslichtern. Eine Führungsrolle nimmt unser Nachbarland Luxemburg ein. Dort ist der Lohnunterschied seit 2009 von 9,2% auf weniger als 1% im privaten Sektor gesunken, im öffentlichen Dienst ist bereits Lohngleichheit erreicht.
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