Tagung der EVG-Landesfrauenleitung NRW am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen hatte die EVG-Landesfrauenleitung NRW zu einer Tagung geladen. In ihrer Begrüßung ging Anita Schmidt, Gewerkschaftssekretärin aus Düsseldorf, auf das Leitthema ein und betonte, dass Gewalt gegen Frauen keine Privatsache ist.
Bund, Länder und Gemeinden werden zukünftig mehr Geld in die Hand nehmen zu müssen, um die gemeldete Gewalt einzudämmen. 122 Frauen verstarben im vergangenen Jahr als Opfer einer Gewalttat in der Partnerschaft. Zur Gewaltprävention referierte Oliver Rösler von der Bundespolizeidirektion St. Augustin. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung ging Rösler auf die Teilnehmerinnen des gut besuchten Workshops ein und forderte die Kolleginnen auf, ihre persönlichen Erfahrungen mit der Gewalt zu beschreiben.
Das beschriebene Szenario zeigte Beispiele von Ignoranz gegenüber Frauen im Job, bis zum direkten Übergriff bei der Arbeit. „Lassen Sie das, Sie tun mir weh“ Mit dieser Formel begegnet man einer direkten körperlichen Konfrontation; dieser einfache Satz signalisiert weiteren Reisenden, dass sich da etwas entwickelt und das da jemand Hilfe benötigt wird. Ein weiterer Tipp zum Taschenalarm lautete, diesen sofort nach dem Auslösen wegzuwerfen. Dieser Praxistipp soll verhindern, dass der Taschenalarm vom Angreifer ausgeschaltet werden kann und somit auch die Schutzwirkung vermindert wird.
Eine gute Orientierungshilfe bietet die Aufzählung der Gefährdungshaltung nach dem Aachener Modell, diese Broschüre herausgegeben vom DGB wird unter dem Titel „Wider die Normalisierung“, Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst und im privaten Dienstleistungssektor.
Im zweiten Teil der Informationsveranstaltung ging Marco Rafolt (EVG-Gewerkschaftssekretär) zum Thema „Sicher unterwegs" zur Sicherheitslage in den Zügen und Bahnhöfen im Bundesgebiet ein. Leider sind auch hier die präsentierten Zahlen schlecht und verzeichnen eine kontinuierliche Steigerung auf 2.624 der Konzernsicherheit gemeldeten Fälle.
Hier reicht die Spirale von Beleidigung, über Bedrohung, körperlichen Angriffen, Anspucken, Sachbeschädigung und sexueller Belästigung. Die EVG wird das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz nicht aus den Augen verlieren, versprach Rafolt zum Ende der Infoveranstaltung.