Allerdings profitieren davon noch nicht alle Kolleginnen und Kollegen. „Deshalb muss hier bei der nächsten Einkommensrunde dringend nachgesteuert werden“, findet der stellvertretende Vorsitzende des EVG Landesverbandes Berlin Robert Seifert. „Es darf durch die Strukturanpassungen zum Ende der Laufzeit nicht der Eindruck entstehen, dass wir bei verschiedenen Berufsgruppen und Unternehmen Unterschiede machen“. Die nächste Tarifrunde beginnt daher bereits Anfang 2025. „Bis dahin liegt wieder viel Arbeit vor uns“, sagt Seifert.

Die EVG Berlin bot mehrere Infoveranstaltungen an, in diesen wurde das Ergebnis detailliert vorgestellt und diskutiert. Inhaltliche Fragen konnten auch mit Unterstützung des stellvertretenden Leiters der EVG-Abteilung Tarifpolitik, Pierre Reyer, beantwortet werden. Insbesondere zur Inflationsausgleichsprämie, die im Oktober gezahlt werden soll, gab es Aufklärungsbedarf. 

Insgesamt 100 Kolleginnen und Kollegen hatten sich digital zum Meinungsaustausch eingefunden. „Für uns ist die Diskussion mit unseren Mitgliedern elementar“, betonte Berlins Landesverbandsvorsitzender Michael Bartl. Das sei während der gesamten Tarifrunde so gewesen. Auch über die zu erwartenden Auswirkungen des Tarifvertrags, die Organisation der Veranstaltungen und Ablauf der Tarifrunde wurde kritisch diskutiert. Damit ist das Thema jedoch noch nicht erledigt, weitere Austauschmöglichkeit zur gemeinsamen Auswertung sind in Planung. 

Die EVG hatte von Anfang an ihre Mitglieder aktiv in die Einkommensrunde einbezogen. Allein in Berlin hatte es während der Urabstimmung drei Termine gegeben, die von über 500 Teilnehmenden genutzt wurden - vor Ort und digital. Bartl betonte noch einmal: „Dieser Tarifabschluss ist getragen von Solidarität und kann sich sehen lassen.“ Er setze Maßstäbe. Die EVG habe sich gegen harte Widerstände des Arbeitgeberlagers durchgesetzt und mit Beharrlichkeit diesen Abschluss erzielt. Dass es dazu einer Schlichtung bedurfte, „zeigt, wie kompliziert diese Tarifrunde war“, sagte er.