Testen ja, tricksen nein
Die Corona-Pandemie hat Deutschland brutal im Griff. Und natürlich bleibt auch die DB AG nicht verschont. Mit zahlreichen Maßnahmen wird gegengesteuert. Eine: Schnelltests für die, die nicht im Homeoffice arbeiten können. Und das ist die Mehrheit unserer Kolleginnen und Kollegen. Vor allem aber sind sie es, die den Betrieb tagtäglich am Laufen halten.
Doch die Tests haben einen oder sogar gleich mehrere Haken. Es gibt nämlich nicht genügend Testzentren der DB. Eines wurde beispielsweise am Hauptbahnhof eingerichtet. Doch das reicht bei weitem nicht. Wir brauchen dezentrale Teststationen - um Chaos und unnötige Wege zu vermeiden. Außerdem gibt es bislang keine klare Aussage, dass die Tests zur Arbeitszeit zählen. Und man streitet, wer nun unter die Testpflicht fällt. Dabei ist hier die Berliner Verordnung klar: Jeder, der nicht im Homeoffice arbeiten kann, kann getestet werden. Und damit übrigens auch Lokführer oder Fahrdienstleiter.
Michael Bartl, Vorsitzender der EVG Berlin, findet das unverständlich und unverschämt. „Dass in Zeiten der Pandemie solche Streitigkeiten entstehen, ist für die Berliner EVG völlig abwegig. Wir verlangen von der DB AG:
- Die Anzahl von Testzentren ausweiten, besonders in betriebsnahe Einrichtungen.
- Testzeit ist Arbeitszeit, auch Wege zum und vom Testzentrum.
- Die Schaffung von Testmöglichkeiten ist Pflicht für Arbeitgeber, auch für die DB.“
Die EVG Berlin geht davon aus, dass kurzfristig klare Lösungen geschaffen werden. Sollte die DB AG weiterhin auf Zeit spielen oder sich konstruktiven Lösungen verweigern, werden wir die Kolleginnen und Kollegen mobilisieren und auch die politisch Verantwortlichen in Berlin einbeziehen.