TV Arbeit 4.0 EVG 2016 wird weiter entwickelt - Tätigkeiten verändern sich digital
Die Arbeitsgruppen „Arbeit 4.0“ der verschiedenen Tarifbereiche in der EVG sind am Montag erstmals nach dem Abschluss des Tarifvertrages zusammengekommen.
Auf dem Treffen wurde die weitere Arbeit geplant und über die sich verändernden Tätigkeiten in den Tarifbereichen der Deutschen Bahn diskutiert. Neu dabei: Die Busse der DB Regio AG. Hier gilt künftig auch ein TV Arbeit 4.0 Busse und es ist vereinbart, dass sie in den Diskussionsprozess gleichberechtigt eingebunden werden.
Regina Rusch-Ziemba eröffnete das Arbeitsgruppentreffen und verdeutlichte, dass die EVG nun weiter gehen will in der Diskussion um die Digitalisierung und die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen. Die Anfragen aus dem (internationalen) gewerkschaftlichen Umfeld verdeutlichten, dass die EVG bei der Gestaltung digitaler Arbeitsbedingungen zu den Vorreitern gehöre. Dabei dürfe man jedoch nicht stehen bleiben - vielmehr gilt es, alle Aspekte der Digitalisierung weiter zu beleuchten und aktiv an der Gestaltung mitzuwirken.
Der Rückblick auf die Zeit nach dem Abschluss des Tarifvertrages Arbeit 4.0 ergab, dass die betriebliche Umsetzung des TV noch weiter vorangetrieben werden muss - insbesondere wenn Arbeitgeber die neuen Regelungen nicht umsetzen.
Es gab zudem erste Ergebnisse aus dem Projekt „Auswirkungen digitaler Innovationen auf Berufsbilder in Verkehrsunternehmen“ der WMP-Consult aus Hamburg. Hier wurde deutlich, dass die Tätigkeiten/ Berufsbilder sich an vielen Stellen massiv verändern werden. Der Blick auf die Auswirkungen auf die Organisation und die Menschen bleibe jedoch oftmals noch schwach berücksichtigt. Dies sei jedoch kein unabwendbares Schicksal, sondern gestaltbar - nicht jede Technik, die möglich ist, muss auch eingesetzt werden bzw. der Technikeinsatz kann unter gestaltbaren Rahmenbedingungen erfolgen. In diesem Kontext wurde auch die Frage aufgeworfen, inwiefern wirtschaftliche Fragen zur Digitalisierung in den Wirtschaftsausschüssen und Aufsichtsräten thematisiert würden.
Im nächsten Schritt werden diese Fragen auch in den paritätischen Arbeitsgruppen - also von Arbeitgeberseite und Arbeitnehmerseite - diskutiert und Ergebnisse am 17./18. Juli vorgestellt. Dieser Prozess geht dann im Herbst 2017 und 2018 weiter - also viele Chancen, unsere Vorstellungen von guten digitalen Arbeitsbedingungen einzubringen.