Übergriffe auf Beschäftigte: GBR DB Regio: Schichten überprüfen und gebenenfalls ablehnen
Bei Übergriffen auf Beschäftigte bleibt der Regionalverkehr ein Brennpunkt. Der Gesamtbetriebsrat DB Regio will es nun genauer wissen und verlangt eine Analyse, welche Relationen besonders betroffen sind. Klare Aussage des GBR-Vorsitzenden Jürgen Knörzer: Wenn sich die Übergriffe auf bestimmten Strecken häufen, „sind wir gezwungen, die Schichten der Kolleginnen und Kollegen zu überprüfen und ggf. abzulehnen.“
„Unsere Aufgabe als Interessenvertreter ist, die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen zu schützen“, begründet der GBR-Vorsitzende und EVG-Kollege das klare Signal. Zumal das Gremium den Eindruck habe, „dass der Arbeitgeber nicht oder nur schleppend reagiert.“
1075 Körperverletzungen gegenüber Beschäftigten von DB Regio wurden 2018 registriert – wieder 4 % mehr als im Jahr zuvor. Hinzu kamen rund 3.400 so genannte Bagatellangriffe wie Beleidigungen, Nötigungen und sexuelle Übergriffe. Der GBR wehrt sich allerdings dagegen, diese Vorgänge im Sinne des Wortes zu bagatellisieren. „Ein sexueller Übergriff ist keine Kleinigkeit“, sagt Jürgen Knörzer. „Alles, was unseren Kolleginnen und Kollegen schadet, was sie bedrängt und ihnen den Job zur Belastung werden lässt, muss entschieden beim Namen genannt und bekämpft werden.“
Die Interessenvertreter*innen kritisieren auch, dass der Arbeitgeber offenbar auf den Einsatz von Tierabwehrspray als Allheilmittel vertraut. „Weitere Ideen gibt es offenbar nicht. Angesichts der Zahlen ist das für uns unverständlich.“