Verkehrswende konkret: EVG spricht sich für ein ICE-Werk in Nürnberg aus
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft unterstützt den geplanten Bau eines neues ICE-Werks in Nürnberg. Die Einwände der Anwohner*innen nehmen wir ernst – dennoch spricht aus unserer Sicht alles für den Standort in der Frankenmetropole. Verkehrswende und lokaler Umweltschutz sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die wichtigsten Argumente haben wir in unserer „Nürnberger Erklärung“ zusammengefasst.
Wenn wir es ernst meinen mit der Verkehrswende als einem elementaren Bestandteil des Klimaschutzes, muss in die Schiene investiert werden. Das bedeutet auch mehr Fahrzeuge und mehr Wartungsbedarf. Bürgerinitiativen vor Ort kritisieren den Flächenbedarf für ein neues ICE-Werk und befürchten zusätzliche Lärmbelästigungen. Tatsächlich ist der Bau eines neuen Werkes nicht ohne Eingriffe in die Natur möglich. Die aber relativieren sich, wenn man vergleicht, wie viel Fläche z.B. dem Straßenbau geopfert wird. "Freilich müssen Eingriffe in die Natur so gering wie möglich gehalten werden. Wir wollen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Fläche", sagt EVG-Geschäftsstellenleiter Matthias Birkmann. Wir warnen aber davor, die Verkehrswende gegen den lokalen Umweltschutz auszuspielen. "Wenn man die Maßnahme vor Ort blockiert, wird die Verkehrswende ausgebremst und gleichzeitig mehr in den Straßenbau investiert."
Für Nürnberg spricht vor allem die günstige verkehrstechnische Lage der Stadt. Hier treffen wichtige Bahnstrecken des Personenfernverkehrs zusammen. Im Güterverkehr ist Nürnberg durch seinen großen Rangierbahnhof, den Bayernhafen und das Güterverkehrszentrum angebunden – wichtig für die Zulieferung zum ICE-Werk. Stadt und Region würden umgekehrt davon profitieren, dass tarifgebundene Arbeitsplätze entstehen. 450 allein im Werk selbst; rechnet man die Zulieferer hinzu, können bis zu 1.500 Arbeitsplätze entstehen – die Verkehrswende wird so zum Jobmotor.
Mit der Nürnberger Erklärung hat die EVG einen Diskussionsbeitrag geliefert und ist bereit, auch weiterhin in den Dialog mit den örtlichen Bürgerinitiativen zu gehen. Die Erklärung kann hier heruntergeladen werden.