Vision "Thüringer Schweiz": Schienenverkehr ist Zukunftssicherung

Vor dem Hintergrund der durch das Umweltbundesamt vorgelegten aktuellen Klimadaten hat der Thüringer Landesverband der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft erneut ein Umdenken und Umsteuern in der Verkehrspolitik gefordert. Die dort getroffene Aussage, der Verkehr sei beim Klimaschutz noch nicht auf Kurs, ist aus Sicht der EVG ein Mahnruf zum Handeln.

 

Vor dem Hintergrund der durch das Umweltbundesamt vorgelegten aktuellen Klimadaten hat der Thüringer Landesverband der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft erneut ein Umdenken und Umsteuern in der Verkehrspolitik gefordert. Die dort getroffene Aussage, der Verkehr sei beim Klimaschutz noch nicht auf Kurs, ist aus Sicht der EVG ein Mahnruf zum Handeln.

 

Dass parallel dazu zukunftsfähige Konzepte wie eine Thüringen-S-Bahn am Geld zu scheitern drohen und viele Orte im „grünen Herzen Deutschlands“ in den Ferien kaum mit dem Bus zu erreichen sind, erscheint aus Sicht der Gewerkschaft nicht nur als ein Treppenwitz übler Sorte, sondern offenbart eine politische Ignoranz, eine Zukunftsverweigerung mit fast schon skandalösem Anstrich. Die neue Landesregierung hat sich ein anspruchsvolles, ein tolles Programm in den Koalitionsvertrag geschrieben. Doch im Spar- und Schuldenbremsenwahn vor allem der herrschenden Finanzpolitiker auf Bundesebene droht dieses ein schön beschriebenes Papier zu bleiben. Die Einwohner abseits der Ballungsräume und die Feriengäste im Thüringer Wald bleiben womöglich auch künftig weithin abgehängt von Bus und Bahn, weil es an Einsicht und Weitblick und auch politischem Willen fehlt, den in den Schubladen liegenden Zukunftskonzepten zum Durchbruch zu verhelfen.

 

Thüringen hätte die große Chance, ein ICE-Drehkreuz nicht nur in Erfurt zu bekommen, sondern perspektivisch – die Elektrifizierung der Mitte-Deutschland Verbindung vorausgesetzt -, als zweite Herzkammer einen weiteren Fernverkehrsknoten in Jena. Dazwischen als Hauptschlagader eine hochattraktive S-Bahn-Achse und daran anknüpfend ein intelligent verknüpftes Nahverkehrssystem, mit Stammlinien aus Bus und Bahn, welches sich, kapillarengleich, verästelt bis hinein in den ländlichen Raum und die Urlaubs- und Erholungsgebiete. Ein Vorbild dafür gibt es: die Schweiz. Und konkrete Vorschläge für Thüringen gibt es auch. Eisenbahn-Studenten der FH Erfurt haben dazu Studien erarbeitet, die EVG eine Ideensammlung auf den Tisch gelegt.

 

Die Schiene ermöglicht nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz – auch im Güterverkehr! Sie schafft Lebensqualität und attraktive Arbeitsplätze. Jetzt braucht es politisches wie auch unternehmerisches Herzblut, Bereitschaft zur Kooperation und zum finanziellen Engagement an einer Stelle, wie es wichtiger und richtiger keine gibt: der Zukunft!