Wahlkreiskonferenz der EVG Thüringen: neuer Landesvorstand und deutliche Botschaften
Am Mittwoch hat im Volkshaus Sömmerda die Wahlkreiskonferenz der Erfurter EVG stattgefunden.
Im Vorfeld des im Herbst anstehenden ordentlichen Gewerkschaftstages wurde durch die Delegierten bzw. über 80 Konferenzteilnehmer im Beisein u.a. des stellvertretenden EVG-Vorsitzenden Klaus-Dieter Hommel sowie Sandro Witt vom DGB, Bilanz über die vergangenen fünf Jahre auf Landesebene gezogen wie auch der Blick nach vorn gerichtet.
Dabei wurde festgehalten, dass zahlreiche verkehrspolitische Positionen der Thüringer EVG Aufnahme gefunden haben in den Koalitionsvertrag der aktuellen Landesregierung. Deren Umsetzung verläuft aus Sicht der Gewerkschaft allerdings schleppend. Deshalb wurde ein Antrag einstimmig verabschiedet, der ein konsequentes und engagiertes Handeln einfordert. Öffentliche Mobilität ist ein Zukunftsthema, es berührt direkt die Lebensgrundlagen künftiger Generationen – und die Arbeitsgrundlagen bei den Bahnen bereits heute!
Die EVG Thüringen stellt sich ausdrücklich mit ihrer Kraft und Kompetenz zur Verfügung, dabei mitzuwirken. Ein entsprechender, in Stufenform aufgebauter Konzeptvorschlag wurde zur Konferenz vorgelegt. Im Kern enthält dieser eine mit dem Busverkehr engmaschig verknüpfte Regio-S-Bahn sowie eine beispielhafte Mobilitätslösung für den Thüringer Wald, einschließlich des dauerhaften Betriebes der Rennsteigbahn.
Weiterhin erfolgte, die aktuelle Situation aufgreifend, ein AUFRUF für Demokratie, Mitmenschlichkeit und eine sozial-ökologische Zukunftsperspektive.
Auch wurde durch die Delegierten der Wahlkreiskonferenz ein neuer, 16-köpfiger Landesvorstand gewählt. Dessen Vorsitzender ist Mario Noack von der DB Fernverkehr AG. Zum neuen Thüringer Vertreter im Bundesvorstand der EVG wurde einstimmig Thomas Filip von der Erfurter Bahn gewählt.
Mit dieser Entscheidung untermauert die EVG ihren Anspruch, für alle Unternehmen der Schienenverkehrsbranche die kompetente gewerkschaftliche Kraft zu sein. Die Konferenz dankte herzlich und ausgiebig dem bisherigen Landesvorsitzenden Lutz Bernhardt sowie dem seit dem Mauereinriss durchgehend im Bundesvorstand aktiven Kollegen Christian Bormann für ihre jahrzehntelange hoch engagierte Tätigkeit. Beide traten auf Grund ihres absehbaren Ausscheidens aus dem aktiven Berufsleben nicht noch einmal an.