Wahlkreiskonferenz Stuttgart: „Hütet die Einheitsgewerkschaft wie euren Augapfel“
„Hütet die Einheitsgewerkschaft wie euren Augapfel“ – mit diesem Zitat von Willi Bleicher endete die Eröffnungsrede des Stuttgarter EVG-Geschäftsstellenleiters Martin Herion. Zuvor hatte er die gewerkschaftliche Arbeit in den vergangenen fünf Jahren zusammengefasst und auf den sehr guten Tarifabschluss 2016 bei der DB AG hingewiesen.
Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner ging in seinem Referat auf die aktuellen Themen ein. Ohne klaren Auftrag laufe der Verkehrsträger Eisenbahn - und damit auch das Unternehmen Deutsche Bahn - Gefahr, seine Zukunftschancen zu verspielen. „Dass bislang versäumt wurde, die Auswirkungen der Bahnreform zu evaluieren, rächt sich jetzt. Es gibt keine objektiven Antworten auf die Frage, was seither gut und was schlecht gelaufen ist. Zudem arbeitet die DB AG auch heute noch weitgehend in den Strukturen, die Anfang der Neunzigerjahre festgelegt wurden. Da muss der Eigentümer dringend Orientierung geben, denn die Welt verändert sich ständig", machte Kirchner deutlich.
Nach Maßgabe der EVG müsse der neue Vorstandsvorsitzende der DB AG vor allem drei Ziele verfolgen: die Bahn muss noch pünktlicher, sicherer und serviceorientierter werden. „Dies ist wichtiger als hohe Renditen und das erwarten die Kunden. Das die Deutsche Bahn diese berechtigten Wünsche ihrer Reisenden noch immer nicht zufriedenstellend erfüllt, liegt nicht an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nach wie vor ihr Bestes geben“, so der EVG-Vorsitzende.
Zudem müsse das wichtige Zukunftsthema der Auswirkung von Digitalisierung auf die Mobilität entschlossen angegangen und dafür gesorgt werden, dass das System Schiene nicht von den anderen Verkehrsträgern abgehängt wird. "Hier ist wieder die Politik gefordert, die mit einer Halbierung der Schienenmaut, wie die EVG sie fordert, beispielsweise den Schienengütertransport wieder attraktiver gestalten kann", machte Alexander Kirchner deutlich.
„All diese Themen müssen jetzt ernsthaft angegangen werden. Die Politik darf sich da nicht mehr wegducken. Wir brauchen eine klar definierte Rolle der Bahn und eine Politik, die entsprechend handelt, statt immer nur zu reden. Das fordern wir im Rahmen der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden ebenso ein, wie im Rahmen des bevorstehenden Bundestagswahlkampfs", stellte der EVG-Vorsitzende fest
Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal konnte zu Beginn seiner Ausführungen von einer sehr positiven Mitgliederentwicklung berichten. Der aktuelle Tarifabschluss wird von den Beschäftigten honoriert indem man Mitglied in der EVG wird. Und so konnten Martin Herion und Alexander Kirchner unseren Kollegen Thomas Schick als besten Werber 2016 im Wahlkreis Stuttgart auszeichnen und ihm einen Gutschein für ein Wochenendaufenthalt aushändigen.
„Es ist nie zu früh, in die Zukunft zu blicken“ Mit diesen Worten lenkte Torsten Westphal die Aufmerksamkeit auf das neue Projekt „Weichenstellung 2030“. Es wird die EVG zukunftsfest machen.
„Es gelingt uns nur als unser gemeinsames Projekt, weil es unsere gemeinsame EVG ist, die uns am Herzen liegt. Die Zukunft beginnt heute. Starten wir jetzt“.
Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis:
Im Bundesvorstand der EVG wird der Wahlkreis Stuttgart künftig von Alfred Helgert, im Landesverband Baden-Württemberg durch die Kolleginnen Rosita Auer, Ilse Käß und Christan Rendler sowie den Kollegen Hermann Aeckerle, Holm Bärisch, Uwe Besser, Thomas Lidl und Steffen Stern vertreten. Dilber Duru wurde einstimmig in die Bundesfrauenleitung gewählt, ebenso einstimmig wurde Larissa Grimmeisen in die Bundesjugendleitung gewählt.