Weichenstellungen auf der EVG-Wahlkreiskonferenz in Würzburg - Spitzenreiter bei Mitgliederwerbung!
Auf der EVG-Wahlkreiskonferenz am vergangenen Freitag in Würzburg wurden wichtige Weichenstellungen für die diesjährigen zentralen Ereignisse getroffen. Mit voller Kraft in das Jahr der Betriebsratswahlen und des Gewerkschaftstages. Der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert stellte zu Beginn der hybrid durchgeführten Konferenz fest, dass die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr einen kräftigen Rückenwind dazu geben.
Die Wahlkreiskonferenzen in allen Regionen sind wichtige Stationen auf dem Weg zum EVG-Kongress, der im Oktober in Berlin stattfinden wird. In Würzburg wurden 13 Anträge an den Gewerkschaftstag formuliert und Delegierte sowie Mandatsträger neu gewählt. Carola Schein, Betriebsratsvorsitzende von DB Regio Oberfranken, wurde mit Mehrheit als Nachfolgerin von Thomas Scheb in den EVG-Bundesvorstand gewählt. Thomas Scheb wurde ins höchste politische Gremium der EVG zwischen den Gewerkschaftstagen - der Bundeskonferenz - gewählt. Zum Wahlkreis Würzburg, gehören 4 Ortsverbände: Aschaffenburg, Mainfranken (Würzburg) Bamberg-Lichtenfels und Nordostoberfranken (Hof).
Die Veranstaltungen zeigen die ganze Spannbreite der Möglichkeiten, wie sie in der jetzigen Phase der Pandemie realisierbar sind. Allen Wahlkreiskonferenzen war und ist eines gemeinsam: Sie signalisieren die Entschlossenheit der Gewerkschaftsmitglieder, vor Ort und in den Betrieben und Dienststellen nicht auf Veränderungen zu warten, sondern diese selbst in die Hand zu nehmen. Martin Burkert betonte, dass „unsere Stärke, unser Zusammenhalt, unser Wertgefühl, unsere Entschlossenheit und unser Wille, weiterhin die Gestaltungskraft in unserem Organisationsgebiet sind.“
Mit fast 15.000 „Neuen“ war 2021 trotz der Pandemie aus Sicht der Mitgliederentwicklung das erfolgreichste Jahr der EVG überhaupt und setzt den positiven Trend der vergangenen Jahre fort, so Burkert in seinem Beitrag. Einen besonderen Dank sprach er dem im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Geschäftsstellenleiter Harald Schmid dafür aus, dass er fünf Mal den ersten Spitzenplatz bei der Mitgliederwerbung in Deutschland erreicht hat!
Der gute Tarifabschluss aus dem „Bündnis für unsere Bahn“ und der massive und erfolgreiche Einsatz der EVG gegen eine Zerschlagung des Bahnkonzerns zeigen, was eine Gemeinschaft erreichen kann, wenn sie zusammensteht.
In Würzburg bezog Martin Burkert Position zur Verkehrs-, Sozial- und Tarifpolitik und wandte sich konkret dem Thema Mitbestimmung zu. Er betonte, dass in Zukunft eine sozial untermauerte, ökologische Transformation unerlässlich sei, diese aber nur mit starken Gewerkschaften möglich wären. Von Würzburg aus, forderte Burkert die bayrische Staatsregierung auf, ein Tariftreue- und Vergabegesetz einzuführen. Derzeit ist Bayern „Schlusslicht“ unter den Bundesländern, so der EVG-Vize Martin Burkert.
Mit den Worten: „Wir haben 2022 gemeinsam große Herausforderungen zu meistern. Gemeinsam haben wir die Zerschlagung der Deutschen Bahn verhindert, aber uns stehen mit der neuen Bundesregierung harte Auseinandersetzungen bevor. Wir werden hier weiter wachsam und entschlossen sein müssen sowie um unseren Einfluss in der Mitbestimmung kämpfen. Die Betriebsratswahlen, die JAV-Wahlen und die Wahlen für die Schwerbehindertenvertretung gehen wir selbstbewusst an, denn wir haben hier besten Leute auf dem Platz!“ stimmte er die Veranstaltungsteilnehmer auf das neue Jahr ein.
Eine starke Mitbestimmung ist nach seiner Auffassung keine Frage der Gewerkschaftsmitgliedschaft: „Eine hohe Wahlbeteiligung bei den anstehenden Betriebsratswahlen zeigt die Stärkung der Demokratie im Betrieb und das ist gerade in diesen Zeiten wichtig. Eine starke Mitbestimmung ist das Rückgrat einer starken Demokratie! Und wir werden zusammen die Tarifrunde 2023 angehen. Die Vorbereitungen dazu laufen an“ kündigte der EVG-Vize an.
Selbstbewusst fuhr er fort: „Wir werden bei der Tarifrunde 2023 die Beteiligung der Mitglieder zum Dreh- und Angelpunkt unserer Kampagne machen und die ganze Kraft unserer Organisation dafür in die Waagschale werfen! Wir dürfen uns mit den Erfolgen des letzten Jahres nicht zufriedengeben und werden uns politisch weiterentwickeln und einmischen und mitreden. Letztes Jahr wurde die stolze 125-jährige Geschichte der Eisenbahnergewerkschaft gewürdigt und diese Erfolgsgeschichte gilt es weiter zu schreiben.
Zu Beginn der Wahlkreiskonferenz in Würzburg sprachen der Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib (SPD), der DGB-Regionalgeschäftsführer für Unterfranken, Frank Firsching, in Präsenz und der Vorsitzende vom EVG-Landesvorstand Bayern, Alois Frank, in einem Online-Beitrag Grußworte an die Konferenzteilnehmer:innen.
Zum Abschluss berichtete der EVG-Geschäftsstellenleiter Michael Eckel über die personellen Veränderungen in der Geschäftstelle Würzburg. Er war auch für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahlkreiskonferenz verantwortlich sowie für die Abstimmungen und Wahlen.
Als Delegierte für den Gewerkschaftstag 2022 wurden gewählt:
Die Aktiven werden vertreten Thomas Weimann (OV Hof), Thomas Scheb (OV Mainfranken), Lea-Sophie Spar (OV Aschaffenburg). Die Senioren werden vertreten von Harald Schmid (OV Mainfranken), Hans-Hermann Luthardt (OV Aschaffenburg), Werner Matz (OV Bamberg-Lichtenfels)
Für die Personengruppen (Frauen und Senioren) wurden gewählt:
Christina Aulbach (OV Aschaffenburg) als Mitglied der Bundesfrauenleitung und Sandra Luthardt (OV Aschaffenburg) und Petra Breunig (OV Mainfranken) als Delegierte für die Bundesfrauenkonferenz. Leo Tremel (OV Bamberg-Lichtenfels) als Mitglied der Bundeseniorenleitung und Heinrich Pöhland (OV Hof) und Manfred Druck (OV Bamberg-Lichtenfels) als Delegierte für die Bundeseniorenkonferenz.
Als Vertreter für den beamtenpolitischen Ausschuss wurde Rainer Klein (OV Aschaffenburg), für den sozialpolitischen Ausschuss, Gerd Wildner (OV Mainfranken) und für den behindertenpolitischen Ausschuss, Matthias Unger (OV Hof) sowie Thomas Weimann(OV Hof), Elke Heil (OV Aschaffenburg) und Carola Schein(OV Bamberg-Lichtenfels) in den EVG Landesverbandsvorstand gewählt.
Als Mitglieder in die Revisionskommission wurden gewählt:
Walter Noe (OV Aschaffenburg), Manfred Dirmeier und Wolfgang Ruder (OV Bamberg-Lichtenfels) und Arnold Bauer, Helmut Gehrig und Werner Volkenstein(OV Mainfranken).