Wer Lokführer sein will, muss alles beherrschen
Sicherheit im Eisenbahnverkehr – dazu tauschten sich EVG-Vorstandsmitglied Martin Burkert, mobifair und der Bundesbeauftragte für den Schienenverkehr, Enak Ferlemann, aus. Schwerpunkte waren die Zertifizierung und Ausbildung der Lokführer sowie die Kontrollen von Zugfahrten.
Ferlemann sicherte zu, das Thema und unsere Forderungen genau zu prüfen – auch mit Blick auf mögliche Gesetzesänderungen.
Sicherheit im Eisenbahnverkehr erreicht man nur durch eine besondere Qualifikation, so die gemeinsame Position von EVG und mobifair. Das A und O ist eine qualifizierte Ausbildung von Lokführern mit der Zulassung von Ausbildungs- und Prüfstellen, einheitlichen Lehrplänen, einer zentralen Prüfungsdatenbank und externen Prüfstellen.
Lokführerschulen brauchen demnach ein besonderes Zertifikat und eine besondere Überwachung. „Es geht um den Lokführer und nicht um einen Anlernjob, der auf das Unternehmen zugeschnitten ist“, so mobifair-Geschäftsführer Helmut Diener. „Es gibt auch keinen Elektriker, der nur die blauen Drähte verbinden darf. So darf es auch keinen Lokführer geben, der nur eine bestimmte Traktion oder einen speziellen Triebzug fahren darf. Wer Lokführer sein will, muss alles beherrschen und nicht nur einen Teil“.
Es geht um 31.000 Lokführer, davon rund 5.000, die mehr oder weniger unkontrolliert unterwegs sind. Weitere Zahlen und Fakten kamen auf den Tisch: 33.000 Kilometer Schienentrassen, 29.000 Züge täglich, 450 Eisenbahnverkehrsunternehmen, 150 Ausbildungsschulen für Lokführer, 130 Personaldienstleister - und 540 rot zeigende Signalverfehlungen. Da ist also Zündstoff drin!