Wie meistern wir die Coronakrise bei der BOB?
Seit Beginn der Pandemie hat sich das Arbeiten bei der Bayerischen Oberlandbahn GmbH (Transdev) verändert - so wie in jedem Eisenbahnverkehrsunternehmen. Sinkende Fahrgastzahlen, Notfallkonzepte, Maskenpflicht usw. Das hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Schicht- und Dienstpläne unserer Kolleginnen und Kollegen.
Wie hält man den Kontakt zu seinen Kolleginnen und Kollegen aufrecht? Wie agiert man mit dem Arbeitgeber, welche Maßnahmen kann man ergreifen? Das sind Fragen, die sich die Betriebsgruppe und der Betriebsrat gestellt haben. Eine leichte Antwort ist kaum zu finden, denn keiner hat Erfahrungen mit solchen Zeiten. Kreativität war und bleibt gefragt, aber auch Flexibilität.
In unserem Unternehmen konnten wir bisher feststellen, dass unser Arbeitgeber sehr fair und menschlich mit seinen Beschäftigten umgeht und eine gute Versorgung mit Hilfsmitteln wie Mund-Nasenschutz, Desinfektionsmittel und Einweghandschuhen vorhanden ist. Der Arbeitgeber hat frühzeitig erkannt, was für eine Welle auf uns zurollen könnte und sofort einen Krisenstab mit unseren Betriebsärzten eingerichtet, den der Betriebsrat begleitet.
Auch für vorerkrankte Kolleginnen und Kollegen wurden umfassende Maßnahmen ergriffen, so dass deren besonderer Schutz, aber auch das Finanzielle gesichert wird. Für die Kolleginnen und Kollegen konnte der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber außerdem bis zu 15 Tage Freistellung zur Betreuung ihrer Kinder unter Fortzahlung des Lohnes erwirken. Diese Tage können flexibel genutzt werden.
Des Weiteren wurden Schichten geändert, um häufige Triebfahrzeug-Wechsel zu vermeiden und das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Ebenso konnten wir erreichen, dass die Schichten für Kundenbetreuer*innen weitgehend gekürzt wurden, um die Belastung durch das Tragen der Maske etwas abzufedern.
Um den finanziellen Verlust des Unternehmens ein wenig zu dämpfen, waren einige Kolleginnen und Kollegen bereit, Überstunden zu nehmen und zudem auf die ihnen zustehenden Taxifahrten zu verzichten. Sie nutzten stattdessen das eigene Auto. Auch zeigten sie Flexibilität in der Turnusplanung.
An dieser Stelle sei gesagt, dass zudem die Geschäftsführer - und zwar konzernweit bei Transdev - in diesem Jahr auf einen merklichen Teil ihres Gehalts verzichten. Dies und die Flexibilität der Kolleginnen und Kollegen ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Mitarbeitenden, wie z.B. in der Betriebsplanung, machen erhebliche Überstunden und auch unsere Führungskräfte stemmen sich mit enormen Zusatzeinsatz gegen die Auswirkungen der Krise, um diese zu meistern. Das möchten wir an dieser Stelle dankend anerkennen.
Gemeinsam versuchen wir die aktuelle Lage zu überstehen. Und das geht nur, wenn jeder einzelne von uns einen Schritt vorausdenkt und auch Kompromisse eingeht.
Aber dabei steht immer die Gesundheit und Sicherheit aller Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst, in der Werkstatt, in den Kundencentern, im Vertrieb, in der BLZ, der Betriebsplanung und in der Verwaltung an oberster Stelle.
Wir sind uns mit dem Arbeitgeber darüber einig, dass wir alles Vertretbare tun, um Kurzarbeit zu vermeiden. Zitat unseres Geschäftsführers Fabian Amini: „Sollte es dennoch zur Kurzarbeit kommen, soll keiner unserer Kolleginnen und Kollegen mit 60 oder 67 % seines Einkommens nach Hause gehen.“
Um unsere Kolleginnen und Kollegen in dieser Krise zu erreichen, nutzen wir persönliche Gespräche (natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften), Social Media und E-Mails. Auch erreichen uns viele Anrufe von Kolleginnen und Kollegen, denen wir in der Regel bei Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wir sind davon überzeugt, dass wir die Zeit auch weiterhin gemeinsam meistern und alles dafür tun werden, dass keine Kolleg*in Angst um den Arbeitsplatz haben muss, unser Unternehmen unter den Rettungsschirm kommt und wir die Erkenntnis erlangen: „Wir leben Gemeinschaft, weil wir zusammenhalten und jeder einzelne seinen Teil dazu beigeträgt!“