Without the Railway? No!
„Ohne die Eisenbahn hätten wir die Luftbrücke nach Berlin nicht stemmen können“ – der das sagt, muss es wissen: Gail Halvorsen, inzwischen 98 Jahre alt, einer der letzten noch lebenden Menschen, die an der Luftbrücke teilgenommen haben und Erfinder der legendären Candy-Bomber. Vor 70 Jahren, am 12. Mai 1949, endete eine der größten verkehrstechnischen und logistischen Aktionen der Geschichte.
Fast elf Monate lang hatten die Westalliierten die rund zwei Millionen Einwohner des Westteils von Berlin aus der Luft versorgt, nachdem die Sowjetunion alle Landwege gesperrt hatte. In den Monaten zuvor hatten die Spannungen zwischen den ehemaligen Verbündeten massiv zugenommen. Unmittelbarer Auslöser der Berlin-Blockade war die Einführung der D-Mark in den drei westlichen Besatzungszonen.
Über drei Korridore wurden Lebensmittel, Medikamente, Heizmaterial und sogar Bekleidung und Spielzeug nach Westberlin gebracht. Die Piloten erbrachten eine unschätzbare Leistung. Aber auch Eisenbahner waren beteiligt. Denn die Güter mussten zu den Flughäfen bei Frankfurt, Wiesbaden, Hannover und Hamburg transportiert werden.
Als einer der letzten Beteiligten und Zeitzeugen hat unser EVG-Kollege Siegfried Kugies vor wenigen Jahren seine Erinnerungen an diese Zeit aufgeschrieben. „50 Waggons Kohle waren innerhalb von zwei Stunden entladen“, sagt er. „Der leere Zug raus, der nächste rein. So ging das im Drei-Schicht-Betrieb, rund um die Uhr, auch am Sonntag und an den Feiertagen.“ Die Eisenbahner haben somit ganz entscheidend zum Gelingen der Luftbrücke beigetragen.