Workers‘ Memorial Day - Tag der Erinnerung an verunglückte Arbeiter:innen
Am 28. April ist Workers‘ Memorial Day. Der Tag, an dem weltweit der während der Arbeit verunglückten, verletzten und erkrankten Kolleg:innen gedacht wird. Unter dem Motto „Der Toten gedenken, für die Lebenden kämpfen“ mahnt der internationale Gedenktag Verbesserungen im Arbeitsschutz an. Dieses Jahr stehen die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz im Fokus.
„Zu den Gesundheitsrisiken der Kolleg:innen im Verkehrssektor zählen nicht nur schlechte Schutzmaßnahmen und Unfälle sondern auch Stress und eine hohe Arbeitsbelastung“, so Martin Burkert, stellvertretender EVG-Vorsitzender. „In Zeiten von Corona hat ein Großteil der Beschäftigten am Limit gearbeitet – und leider auch darüber hinaus. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie fühlen sich viele erschöpft und ausgelaugt“.
Starker Termin- oder Leistungsdruck, die gleichzeitige Betreuung verschiedener Arbeiten, hohes Arbeitstempo und ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge können Beschäftigte ebenso belasten wie Lärm, Schichtarbeit, wechselnde Arbeitszeiten und lange Fahrzeiten. Als Folge können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen oder Depressionen entstehen. Auch Unfälle resultieren aus psychischen Belastungen, wenn zum Beispiel die Konzentrationsfähigkeit nachlässt. Seit 2013 ist der Arbeitgeber verpflichtet, in der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen zu berücksichtigen.
„Das reicht jedoch nicht. Die EVG fordert eine Anti-Stress-Verordnung. Sie soll das Arbeitsschutzgesetz ergänzen und den aktuellen Stand der arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz berücksichtigen“, so Burkert. „Auch wenn andere Gefahren oftmals sichtbarer sind, darf die psychische Belastung nicht aus dem Blick geraten. Eine gesundheitsgerechte Gestaltung der Arbeit muss für den Arbeitgeber Priorität haben“.