Zentrale Fachgruppe Fernverkehr: DB-Tarifrunde 2025 und Sicherheit im Mittelpunkt

Die zentrale Fachgruppe Fernverkehr hat Anfang Herbst in Fulda getagt. Zweimal pro Jahr treffen sich hier Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Fernverkehrs-Bereichen, um über aktuelle Themen aus ihren Betrieben sowie der EVG konstruktiv zu diskutieren und zu überlegen, wie Dinge verbessert oder optimiert werden können.

Und ähnlich wie bei der Sitzung der ZFG Nahverkehr, standen auch hier zwei Themen besonders im Fokus: die Tarifrunde 2025 bei der DB AG sowie die Sicherheit der Beschäftigten im Kundenkontakt. Doch der Reihe nach:

Am Anreisetag traf man sich später als üblich, da vorher die große EVG-Sicherheitskonferenz tagte, an der auch Mitglieder der ZFG teilnahmen. So konnte man gleich die neuesten Entwicklungen und Konzepte sowie deren Folgen für uns alle auswerten. Der Abend wurde genutzt, um sich über allgemeine Themen auszutauschen und die Veränderungen in den letzten Monaten zu beurteilen. 

Wo konnte schon etwas bewirkt werden und wo muss mehr geschehen. Abweichend zum üblichen Tagesablauf startet der zweite Sitzungstag mit David Freydank von ORKA. Denn diesmal ging es nicht um Erfolge durch Tarifabschlüsse, sondern um das bewusste Zuhören und Verstehen. Es wurde durch ihn ein umfassendes Ansprache-Training angeboten. Dabei wurden gemeinsam zahlreiche Argumente zusammengetragen, wie man bestmöglich von der Wichtigkeit gewerkschaftlicher Stärke überzeugen kann, auch bei schwierigen Gesprächsabläufen. Damit nicht nur in dieser Tarifrunde und bei den Blitz-Aktionen, sondern auch langfristig sicher und rhetorisch überzeugend, mit Kolleginnen und Kollegen sowie auch Mitgliedern anderer Gewerkschaften erfolgreich kommuniziert werden kann. Dieser Sitzungstag bot für alle, die dabei waren, einen enormen Mehrwert!

Auch der Abend und darauffolgende Sitzungstag wurde ausgiebig genutzt. So war man sich einig, dass nicht nur die geplante Änderung im Zugbesetzungs-Konzept der DB Fernverkehr AG einen großen Einfluss auf das Sicherheitsempfinden von Beschäftigten und Fahrgästen hat, sondern auch die Erreichbarkeit und Präsenz der Bundespolizei in den Bahnhöfen. Gab es früher noch an jedem größeren Bahnhof eine eigene Bundespolizeiwache, so sind viele kleinere Dienststellen heute geschlossen oder in anderen Immobilien außerhalb der Bahnhöfe untergebracht – über die Gründe hierfür kann man nur spekulieren. 

Diese negative Entwicklung spüren die Mitarbeitenden in den Bahnhöfen und auf den Zügen jedoch regelmäßig. Denn wenn man heute zum Beispiel die Bundespolizei zum Zug anfordert, muss man in vielen Fällen deutlich länger auf deren Eintreffen warten oder es wird mangels Kapazität auf die Landespolizei verwiesen, die meist einen noch weiteren Anfahrtsweg hat und als zuständige Polizeiwache nicht einmal über das Diensthandy erreicht werden kann. Dies hat viele spürbare Folgen: Verspätungen durch wartende Züge, Eskalationen in und an den Zügen mit betroffenen oder auch unbeteiligten Reisenden sowie Flüchtigen, denen man nicht einmal den entstehenden Schaden in Rechnung stellen kann. Ein Unding, findet die zentrale Fachgruppe Fernverkehr, und fordert den Konzern und Bund auf, hier für eine deutliche Verbesserung dieser untragbaren Situation zu sorgen. Die nächste Sitzung findet Ende März 2025 statt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die verschiedenen Themen bis dorthin und darüber hinaus entwickeln werden.