Zentrale Fachgruppen Reiseberater und Vertrieb: Für fairere Ausschreibungsbedingungen

Mitte März tagten Kolleginnen und Kollegen der zentralen Fachgruppen Reiseberater und Vertrieb in Fulda, um über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Bereich zu beraten. Denn nach wie vor ist die Situation besonders in der DB Vertrieb GmbH für die Reiseberatenden ein unsicheres Pflaster.

Auf der einen Seite lässt die DB Fernverkehr AG seit über einem Jahr auf eine klare Antwort warten, mit wie vielen Fernverkehrs-Reisezentren sie in die Zukunft gehen will. Auf der anderen Seite verliert man im Wettbewerb des Nahverkehrs aktuell mehrere größere Ausschreibungen wie GoRheinland und in Baden-Württemberg. 

In beiden Fällen bekam der Mitbewerber Transdev Vertrieb GmbH den Zuschlag, ein Unternehmen innerhalb des Transdev-Konzerns, jedoch ohne betriebliche Mitbestimmung und ohne Tarifvertrag. 

Das für den Aufgabenträger auschlaggebende Vergabekriterium war wie so oft der Preis, zu Lasten qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze und zu Lasten eines qualitativ hochwertigen Beratungs- und Verkaufsangebots für die Fahrgäste. Der Preisdruck im Ausschreibungswettbewerb sorgt mittlerweile dafür, dass die DB Vertrieb GmbH einen deutlichen stärkeren Fokus auf Verkaufsstellen richtet, die als Agenturen von externen Partnern betrieben werden. Auch hier bleiben die eigenen Reiseberatenden am Ende auf der Strecke. Die ZFGen nehmen das nicht weiter hin: in Zusammenarbeit mit mobifair und der EVG-Politikabteilung hat man alle SPNV-Aufgabenträger bundesweit angeschrieben, um auf diese Zustände aufmerksam zu machen und unseren Forderungen nach faireren Ausschreibungsbedingungen Nachdruck zu verleihen.

Doch nicht nur das treibt die zentralen Fachgruppen aktuell um. Denn auch innerhalb der Betriebe gibt es zahlreiche Probleme und Themen, über die sich ausgetauscht wurde. Dazu gehören beispielsweise die aktuellen Erfahrungen mit dem Deutschlandticket oder die virtuelle Assistenz KIANA, die seit kurzem am Berliner Flughafen BER in Betrieb ist. 

Spannend wurde auch dem Bericht aus Leipzig gelauscht, da die Betriebsräte hier einen Fragebogen zu psychischen Belastungen an den Arbeitsplätzen durchgeführt haben. Positiv zur Kenntnis genommen wurde im Übrigen der Vorstoß von EVG und KBR, sich für eine längere Verfügbarkeit von Fahrvergünstigungen an Fahrkartenautomaten einzusetzen. Einziger Wehrmutstropfen: die Verfügbarkeit von DB-Automaten nimmt in der Fläche immer mehr ab - ein weiteres Problem in Folge verlorener Ausschreibungen. Somit helfen die Verbesserungen nur in den Regionen, in denen die DB noch eigene Automaten betreibt.