Zukunftswerkstatt Tarifpolitik: „Wenn wir in die nächste Tarifrunde starten, dann gemeinsam“
Diesmal verhandeln wir gemeinsam. Für die Mitglieder der unterschiedlichsten Tarifkommissionen innerhalb der EVG war das gar keine Frage. Mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter waren Mitte November in Fulda zusammengekommen, um gemeinsam erste Grundlagen für die nächste Tarifrunde zu legen.
Wenn wir am 1.3.2023 in die nächste Tarifrunde starten, dann wollen wir das gemeinsam tun, so die einhellige Meinung. Für alle Unternehmen, deren Tarifverträge zu diesem Zeitpunkt offen sind - oder in den nächsten Wochen offen sein werden - sollen nahezu zeitgleich Verhandlungen geführt werden. Wobei „zeitgleich“ ein relativer Begriff ist. Da die Verhandlungsführerinnen und Verhandlungsführer stets für mehrere Unternehmen zuständig sind, werden die Verhandlungen nacheinander, aber in einem eng aufeinander abgestimmten Zeitfenster durchgeführt werden.
Damit erhöht die EVG ihre Schlagkraft ein weiteres Mal. Gemeinsame Verhandlungen bedeutet gemeinsame Ziele und am Ende auch gemeinsame Aktionen, um diese durchzusetzen, wenn dies nötig sein sollte.
Welche Forderungen in der nächsten Tarifrunde durchgesetzt werden sollen, dazu gab es naturgemäß ganz unterschiedliche Vorstellungen. Klar ist: die unternehmensspezifischen Forderungen dürfen auch in einer gemeinsamen Tarifrunde bei keinem Unternehmen hinten runterfallen. Darüber hinaus gibt es aber Forderungen, die für alle Unternehmen gelten sollen. Eine prozentuale Lohnerhöhung etwa, die betriebliche Altersvorsorge oder neue Herausforderungen im Hinblick auf die Möglichkeiten, vermehrt zu Hause arbeiten zu können - oder auch nicht.
Auf neun großen Stellwänden waren am Ende der ersten Zukunftswerkstatt zahlreiche Forderungen gepinnt, die von der Tarifabteilung nun bewertet und geordnet werden. In der nächsten Zukunftswerkwerkstatt, die im Mai 2022 stattfinden wird, werden die Tarifkommissionsmitglieder darüber diskutieren und eine erste Einordnung vornehmen. Anschließend wird die Tarifabteilung, zusammen mit dem zuständigen Vorstandsmitglied, Kristian Loroch, alles sechs EVG-Regionen bereisen, um die ersten Ergebnisse mit Mitgliedern in den unterschiedlichsten Betrieben diskutieren zu können. Dieser breit angelegte und transparente Prozess ist wichtig.
In zwei weiteren Zukunftswerkstätten werden die gemeinsamen Forderungen zur Tarifrunde 2023 dann immer weiter finalisiert, die unternehmensspezifischen Forderungen konkretisiert und der Fahrplan für die nächste Tarifrunde festgelegt. Alle Verhandlungstermine zu koordinieren, begleitende Aktionen anzustoßen und alle immer mitzunehmen, wird eine große Herausforderung darstellen. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits, damit wir am Ende eine erfolgreiche Bilanz ziehen können und mit der Durchsetzung gemeinsamer Forderungen deutlich machen, dass Solidarität und das Eintreten Füreinander Garant unseres Erfolgs sind.