Zur Weichenstellung gehört auch eine neue Busstrategie
„Unsere Kritik war berechtigt, das sehen wir jetzt ganz deutlich“. Dieses Statement zogen die Mitglieder der Fachgruppe Bus gleich zu Beginn ihres dritten Seminars, dass diesmal in Steinach im Taunus stattfand. „Die Gründung von Tochtergesellschaften im Busbereich, um billiger als die Konkurrenz anbieten zu können, hat sich als Bumerang erwiesen“, sagte Fachgruppensprecher Achim Schraml - kaum eine dieser Gesellschaften schreibe schwarze Zahlen und es geht immer zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen.
Gute Leistungen kosten gutes Geld, das müssten die Auftraggeber endlich akzeptieren, stellten die Mitglieder der Fachgruppe fest. Angesichts der hohen Belastungen durch häufig wechselnde Arbeitszeiten, der Druck, den Fahrplan einzuhalten und der enormen Verantwortung gegenüber den Fahrgästen gehörten die Beschäftigten im Busbereich ordentlich bezahlt - genau das sollte durch die Gründung von Tochtergesellschaften aber unterlaufen werden.
„Als Fachgruppe haben wir uns zum Ziel gesetzt, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir im Busbereich vernünftige Rahmenbedingungen brauchen, um unsere Arbeit machen zu können“, erläutert Achim Schraml. Dazu gehörten auch akzeptable Bedingungen im Sozialbereich. „Häufig fehlt es an den Haltepunkten an Toiletten, nicht überall dürfen unsere Kolleginnen und Kollegen die entsprechenden Einrichtungen der DB AG zu nutzen. Auch hier wollen und müssen wir akzeptable Lösungen finden“, so Achim Schraml.
Ein weiteres Thema, das in der Fachgruppe ausführlich diskutiert wurde, waren die Probleme, die durch europaweite Ausschreibungen entstehen. Die Regelungen der EU-Verordnung 1370, die dafür die Grundlage ist, müssten fachgerecht ausgelegt und gegebenenfalls im Sinne der Beschäftigten geändert werden. Auch hier will die Fachgruppe Bus weiterhin den Finger in die Wunde legen.
Nachdem in den zwei vorangegangenen Workshops die Zusammenarbeit und eine Themenclusterung im Vordergrund standen, wurde im dritten Workshop, mit Unterstützung des Kollegen Florian Wrobel von der EVA Akademie, auch begonnen, das Thema „EVG-Bus-Strategie“ zu entwickeln. Dies soll im nächsten Workshop fortgesetzt werden.