Abenteuer Vietnam: Der Küstenstaat gilt als eines der spannendsten Länder Asiens – mit einer der sehenswertesten Bahnstrecken. 19 EVG-Kolleginnen und Kollegen sind mit der Nord-Süd-Bahn durchs Land gefahren. Und haben in Hanoi Vertreter der Eisenbahngewerkschaft getroffen.
Veranstaltet wurde die Studienreise von der EVA Akademie. Der Vorstand der Vietnam Railway Trade Union empfing die Kolleginnen und Kollegen zu einem mehrstündigen Seminar. Die Eisenbahngewerkschaft Vietnams hat 33.800 Mitglieder; sie unterhält einen intensiven Austausch mit Bahngewerkschaften in China, Russland, Südkorea und Japan, aber auch in Belgien und Frankreich. Auch das Interesse an den Verhältnissen in Deutschland ist sehr groß. So überraschte Mai Thành Phương, Präsident der Gewerkschaft, mit detailgenauem Wissen über die Gründung der EVG. „TRANSNET und GDBA haben ein Zeichen gesetzt und gezeigt, dass Interessenvertretung nur gemeinsam zum Erfolg führen kann.“ 10.000 Kilometer von Deutschland entfernt orientiert man sich also an unseren Eisenbahngewerkschaften.
Nach dem Treffen begannen die EVG-Kolleginnen und -Kollegen ihre Reise mit dem Zug – in zwei Nächten von Hanoi nach Hue und von Da Nang nach Nha Trang.
Das Eisenbahnnetz Vietnams ist überschaubar. Es ist gut 3.100 Kilometer lang, allein 1.800 davon macht die Hauptstrecke Hanoi – Saigon/Ho Chi Minh Stadt aus. Im Vietnamkrieg fast vollständig zerstört, baute man die Strecke nach 1975, dem Abzug der USA aus Südvietnam und dem Ende des Krieges, neu auf. Folgerichtig heißt der Zug auch Wiedervereinigungsexpress. Er verbindet die beiden Metropolen in Nord- und Südvietnam in 36 Stunden. Auf 1000 mm Spurweite, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h – damit ist er nur wenig schneller als die Züge in den 1930er Jahren.
Außer Hanoi besuchte die EVA Studienreisegruppe die Halong Bucht, UNESCO Weltnaturerbe, die alte Kaiserstadt Hue, das Mekong Delta und natürlich die 12-Millionen-Metropole Ho Chi Minh Stadt.