Die Warnstreiks bei Regionalbusverkehr Südwest (RVS) sind beendet. Die EVG hatte ihre dort beschäftigten Busfahrer für Mittwoch erneut zu einem ca. fünfstündigen Warnstreik aufgerufen. Die vorübergehende Arbeitsniederlegung dauerte bis 9:00 Uhr. Betroffen waren der Pendler- und Schülerverkehr im gesamten Bereich des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis sowie der Stadtverkehr Pforzheim.
„Die Geschäftsführung lässt uns leider keine andere Wahl“, erläutert der zuständige Gewerkschaftssekretär, Frank-Michael Hänel. Trotz gegenteiliger Ankündigungen sei in den Tarifverhandlungen bislang kein Angebot vorgelegt worden. Auch nach dem sehr erfolgreichen Warnstreik vom Dienstag letzter Woche hüllt sich die Geschäftsführung in Schweigen. Das sei nicht weiter hinnehmbar.
„Wir fordern die Anpassung der Lohnstruktur an das landesübliche Entgeltniveau in Baden-Württemberg, mindestens jedoch 300 Euro, wir fordern mehr vom EVG-Wahlmodell und damit die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob man mehr Geld, mehr Urlaub oder eine Arbeitsverkürzung möchte und wir fordern eine Erhöhung des Arbeitgeberanteils an der arbeitgeberfinanzierten Altersvorsorge. Zudem soll die Ausbildungsvergütung erhöht und der Haustarif weiterentwickelt werden; das ist alles nichts Unmögliches“, machte Frank-Michael Hänel deutlich. „Im Gegenteil, die geforderten Anpassungen sind dringend erforderlich“, so der zuständige Gewerkschaftsvertreter der EVG.
„Im vergangenen Jahr haben mehr als 100 Busfahrer bei der RVS gekündigt und sind zu privaten Unternehmen gegangen, weil dort besser bezahlt wird. Im Verlauf der jetzt aktuellen Tarifverhandlungen habe der Arbeitgeber ein Angebot angekündigt, dass sich an den Forderungen der EVG orientiert - passiert ist bislang nichts“, kritisierte Hänel.
Die EVG müsse deshalb Druck aufbauen, damit wieder Bewegung in die Tarifverhandlungen kommt. „Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten Anerkennung und Wertschätzung für ihre verantwortungsvolle Aufgabe, auch in Form einer angemessenen Bezahlung“, so Hänel. „Mit dem Warnstreik haben wir deutlich gemacht, dass es uns mit unseren Forderungen ernst ist - und hoffen dabei auf das Verständnis der Fahrgäste“.
Ihren Ärger sollten diese gegenüber der Geschäftsleitung deutlich machen, die durch ihre fortwährende Untätigkeit die augenblickliche Situation zu verantworten habe. „Meine Kolleginnen und Kollegen wollen nichts lieber als Busfahren – sie wollen dabei aber nicht ausgenutzt werden, sondern die Leistungen bekommen, die in vergleichbaren Unternehmen auch gezahlt werden, so Frank-Michael Hänel von der EVG.