Stürmisch wie der erste Tag endete, begann am Donnerstag der zweite Tag der EVG Sommerreise durch Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des LVV Nordrhein-Westfalen, Neithard von Böhlen, besuchte die Radeltruppe um Martin Burkert am Morgen zunächst die Werkstatt von DB Regio in Essen.
Die EVG-Mitglieder hier waren spürbar unzufrieden und teilten dies auch mit. „Wir werden uns nicht verstecken“, so das Motto von Martin und Neithard und so stellten sich beide den Fragen und der Kritik der versammelten 30 Mitglieder.
Genau dafür ist die Sommertour auch gedacht, die Sorgen und Nöte zu erfahren, um daraus gemeinsam zu lernen und in den künftigen Tarifkonflikten noch besser agieren zu können.
Nach gut 3 Stunden ging es für die Radeltruppe ca. 16 Km weiter nach Duisburg zur Zentrale der DB Netz AG. Stolz konnten hier die EVG-Betriebsräte berichten, dass in diesem Jahr die geplante Einstellungsquote von Auszubildenden sogar überschritten wurde - statt 150 wurden 232 junge Kolleg:innen eingestellt. Dies sei möglich gewesen, da man früh angefangen hat zu werben und dabei auch Events wie das DFB-Pokalfinale der Frauen genutzt habe.
Bei einem Altersdurchschnitt von knapp 39 Jahren „dürfen wir nur nicht die Kollegen, die die jungen Leute ausbilden, aus dem Blick verlieren“. Immerhin werden teilweise einem erfahrenen Mitarbeiter zwei junge Unerfahrene zugeteilt, was bei ernst genommener Ausbildung auch Arbeit erfordert.
Es bedarf in der jetzigen Zeit jedoch weiterer Ausbildungskampagnen, um den Fachkräftemangel der kommenden Jahre gegenzusteuern - damit die „alten Hasen“ sich auf ihren Ruhestand vorbereiten können und beim Wechsel in die dritte Lebensphase ein gut bestelltes Feld übergeben können. Und um gemeinsam (wieder) stolz auf den Eisenbahner-Beruf zu sein.