Mehr als 16.000 Kolleginnen und Kollegen haben sich an unserer Mitgliederumfrage zu den Kernforderungen beteiligt, die wir in der Tarifrunde 2018 in allen Unternehmen durchsetzen wollen, in denen wir Tarifverträge abschließen. Das ist ein toller Erfolg! Vielen Dank, dass Ihr so engagiert teilgenommen habt. Ein starkes Zeichen für unsere Mitmachgewerkschaft.

Erfreulich ist die hohe Beteiligung unserer jungen Kolleginnen und Kollegen, die sich – im Verhältnis zu unserer Mitgliederstruktur – überdurchschnittlich stark an der Mitgliederbefragung beteiligt haben.

In der ersten Frage zu den Kernforderungen ging es um das EVG-Wahlmodell. Das Ergebnis ist eindeutig: unsere EVG-Mitglieder wollen mehr davon! Der Auftrag an uns ist, das EVG-Wahlmodell in allen Betrieben durchzusetzen, in denen wir Tarifverträge abschließen. Und in den rund 60 Unternehmen, in denen wir das EVG-Wahlmodell schon durchgesetzt haben, soll es noch einmal eine Wahlmöglichkeit zwischen mehr Geld oder mehr Urlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung geben. Im Ergebnis der Mitgliederbefragung würden sich rund 45 Prozent für mehr Geld, 44 Prozent für mehr Urlaub und etwa 11 Prozent für eine Arbeitszeitverkürzung entscheiden. 

Interessant ist hierbei, dass sich Frauen, im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, etwas öfter für mehr Urlaub entscheiden würden, während bei den Männern mehr Geld eine leichte Priorität genießt. Ansonsten bestätigt sich, dass der Weg, den wir 2016 gemeinsam eingeschlagen haben, auch heute noch der richtige ist: Ihr wollt auch weiterhin über einen Teil der Tariferhöhung eigenständig und an Euren persönlichen Interessen orientiert entscheiden. 

Die zweite Kernforderung galt der Frage der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Schon bei der Umfrage 2016 habt Ihr deutlich gemacht, dass Euch die Frage der Altersvorsorge sehr bewegt. In der aktuellen Umfrage fordern fast 88 Prozent ein stärkeres Engagement der Arbeitgeber – und das quer durch alle Altersgruppen. Das heißt für uns: Da, wo es die bAV schon gibt, fordern wir eine Erhöhung des Arbeitgeberanteils. Und da, wo es noch keine bAV gibt, soll es eine solche Vereinbarung geben. 

Bei der dritten Kernforderung stand das Thema „Mehr individuelle Zeit für Dich“ im Fokus. Du sollst die Möglichkeit haben, Überstunden, Urlaub oder Geld auf Dein Zeitguthabenkonto „einzuzahlen“, um so mehr Zeit für Deine persönliche Anliegen zu haben. Etwa für die Betreuung Deiner Kinder, die Pflege von Angehörigen oder eine längere Auszeit für Dich.

Wichtig ist dabei, dass Du freie Tage während Deines gesamten Berufslebens flexibel und selbstbestimmt wieder entnehmen kannst – und nicht erst kurz vor der Rente.

Bei der DB AG haben wir dafür den Langzeitkontentarifvertrag (Lzk-TV). Jetzt wollen wir dieses Modell als „Zeitguthabenkonto“ in allen Betrieben in unserem Organisationsgebiet tariflich vereinbaren. Für mehr als 70 Prozent ist das als Ergebnis der Mitgliederbefragung ein wichtiges Thema – und zwar für alle unserer Kolleginnen und Kollegen, gleich welchen Alters.

Mit der Mitgliederbefragung sind die Kernforderungen der EVG zur Tarifrunde 2018 eindeutig bestätigt worden. Das zeigt, dass unsere Kernforderungen basisnah in der „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ entwickelt wurden. Fünfmal haben sich dort mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlichster Tarifkommissionen innerhalb und außerhalb der DB AG getroffen, um gemeinsam die Tarifrunde 2018 vorzubereiten. Dass dies hervorragend gelungen ist, macht die hohe Beteiligung an der Mitgliederbefragung deutlich. Das Ergebnis ist eine tolle Bestätigung der engagierten Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in der Zukunftswerkstatt.

Die Kernforderungen sollen in allen Unternehmen durchgesetzt werden, in denen die EVG ab Oktober 2018 Tarifverträge abschließt. Gemeinsam wird uns das gelingen.