Vor der historischen Kulisse des alten BW in Weimar diskutierten Mitglieder der EVG über die Zukunft ihrer Gewerkschaft und die Schwerpunkte künftigen gewerkschaftlichen Handelns.
Vor der historischen Kulisse des alten BW in Weimar diskutierten Mitglieder der EVG über die Zukunft ihrer Gewerkschaft und die Schwerpunkte künftigen gewerkschaftlichen Handelns. Es war ein spannender und sehr kurzweiliger Diskurs, der mit großem persönlichen Engagement geführt wurde.
Die Betriebsgruppenarbeit innerhalb der EVG war einer der Punkte, die dabei angesprochen wurde. „Da sind wir auf dem richtigen Weg, müssen in den nächsten Jahren aber noch ein wenig an den Details feilen", war eine der Botschaften an den geschäftsführenden Vorstand, der auch bei der nunmehr vierten Station der Sommertour interessiert zuhörte, was die Mitglieder zu sagen hatten.
Die stellten unter anderem die Eisenbahnerfamilie in den Fokus, der man gerne weiterhin angehören wolle - auch wenn die Rahmenbedingungen dies immer schwerer machten. „Wenn Reinigungsaufträge immer öfter an Subunternehmen vergeben werden, dann haben wir in diesem Bereich bald keine nennenswerten Mitgliederzahlen", machte einer der Betroffenen deutlich.
Hinzu komme, dass bei den Eisenbahnen immer öfter Menschen aus völlig anderen Berufen eingestellt würden, die sich zunächst nicht unbedingt als Eisenbahnerinnen oder Eisenbahner fühlten. „Darunter leidet dann das Zusammengehörigkeitsgefühl, da müssen wir was machen", hieß es.
Zusammengehören war auch das Thema der zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus dem NE-Bereich, die großen Wert darauf legten, dass alle Eisenbahner seien, egal bei welchem Unternehmen sie beschäftigt sind.
Ein Anspruch, den auch EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner teilte. Wir leben schon heute aus Überzeugung Gemeinschaft und werden dies auch in Zukunft tun, machte er deutlich. Der politisch gewollte Wettbewerb schweiße die Familie der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner noch enger zusammen, müsse es doch das Ziel sein, Sorge dafür zu tragen, dass 2030 keiner mehr Angst vor Ausschreibungen haben müsse, weil die Bedingungen bis dahin im Sinne der Beschäftigten geregelt seien.
Die Arbeitsbedingungen gestalten, Tarifverträge entrümpeln und Organisationsstrukturen hinterfragen, waren weitere Punkte einer spannenden Diskussion. Dazu gehört auch, dass sich die EVG ändert: Jugend und Senioren verabredeten sich, enger zusammen zu arbeiten und von den Erfahrungen und Herangehensweisen der Anderen zu profitieren. Dazu soll es noch in diesem Jahr ein gemeinsames Camp geben - als erstes konkretes Ergebnis der diesjährigen Sommertour der EVG.