„Pandemie hin, Pandemie her - wir sind froh, dass wir heute hier sind.“ Mit diesen Worten hat der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel den 3. Ordentlichen Gewerkschaftstag unserer Gewerkschaft eröffnet. Bis zum Donnerstag werden rund 300 Delegierte die Leitlinien unserer Politik in den kommenden Jahren festlegen und auch einen neuen Vorsitzenden wählen.
Der Kongress steht unter dem Motto „Bewegen, was uns bewegt“. Er findet in einer Zeit statt, in der der Schienenverkehr in Deutschland unter großen Problemen leidet. „Wir haben eine marode Infrastruktur, wir haben überalterte Fahrzeuge und Technik, wir haben einen Stau bei der Digitalisierung, zu wenig Personal“, so die Standortbestimmung durch den scheidenden EVG-Vorsitzenden.
„Und was macht der zuständige Minister? Wissing macht die Führung der Bahn zur Chefsache und verschwindet dann von der Bildfläche. Man erfindet im Ministerium neue Strukturen, die planlos vor sich hinarbeiten. Ein Dialog mit den Interessenvertretungen findet nicht statt.“ Hommel erinnerte an den Ausspruch des FDP-Chefs Christian Lindner, es sei besser, nicht zu regieren als schlecht zu regieren. „Wenn das noch gilt, müsste es allmählich personelle Konsequenzen geben."
Ein Dialog mit den Interessenvertretungen findet nicht statt.
Eine positive Bilanz zog Klaus-Dieter Hommel vom „Bündnis für unsere Bahn“. „In Zeiten der Pandemie haben die Beschäftigten unter schwierigsten Bedingungen und teilweise auch unter persönlichen Beeinträchtigungen dafür gesorgt, dass Deutschland in Bewegung bleibt. Die Ergebnisse des Bündnisses können sich sehen lassen: Die Beschäftigten wurden abgesichert, die Situation der Unternehmen stabilisiert.“
„Für eine nachhaltige und humane Mobilität sind Unternehmen und Politik gleichermaßen verantwortlich. Wir als EVG stellen uns dieser Herausforderung“, so Hommel weiter. „Die Zeiten der Spaltung müssen bald vorbei sein. Gewerkschaften müssen zusammenarbeiten, und zwar alle."