Halbzeit beim 3. Ordentlichen Gewerkschaftstages der EVG in Berlin. Am Vormittag wird es noch einmal politisch: Wir erwarten den Bahn-Beauftragten der Bundesregierung, Michael Theurer, zu einer Diskussionsrunde über die Zukunft der Mobilität in Deutschland. Am Nachmittag steigen wir dann in die Antragsberatung ein.
Politisch wurde es auch noch mal am Montagabend: Zum Politikabend hatten wir insgesamt rund 50 Abgeordnete zu Gast. Nach einer einleitenden Podiumsdiskussion u.a. mit SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert gingen sie in lockere Gespräche mit den Delegierten der EVG. Dazwischen aber gab es noch ein weiteres Highlight: den Besuch von Bundesverkehrsminister Volker Wissing.
„An der Verkehrswende führt kein Weg vorbei. In dem knapp einem Jahr seit Antritt der Bundesregierung ist uns da zu wenig passiert“, so der frisch gewählte EVG-Vorsitzende Martin Burkert. „Im Koalitionsvertrag steht: Schiene vor Straße. Und das ist nicht unsere Hoffnung, sondern unsere Erwartung."
Für einen besonderen Akzent sorgten Kolleginnen und Kollegen aus Rheinland-Pfalz. Zwei Tage vor der Kundgebung der EVG vor dem Bundesverkehrsministerium zur Rettung des Einzelwagenverkehrs überreichten sie dem Bundesverkehrsminister einen goldenen Hemmschuh. „Wenn die Schiene endlich Vorrang vor der Straße hat“, so Martin, „kommen wir wieder zu Ihnen und machen daraus die goldene Weiche.“
In der Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften habe er bisher „nur beste Erfahrungen gemacht“, sagte Volker Wissing in seiner Entgegnung. „Ich weiß, dass wir Sie brauchen und ich werde immer ein offenes Ohr für Sie haben.“ Starke Bahnen bräuchten starke Beschäftigte. Was die Bahn leiste, so Wissing mit Blick u.a. auf die Energietransportzüge, sei „unverzichtbar dafür, dass wir in Deutschland in Sicherheit leben können.“
Er wisse auch, was die Beschäftigten während des 9-Euro-Aktionszeitraums geleistet haben, so Wissing weiter. „Sie haben gezeigt, dass in Deutschland was geht.“ Die Bahn-Beschäftigten hätten dafür Anerkennung verdient, aber nicht nur das: „Wir halten unser Wort, dass wir mehr in die Schiene als in die Straße investieren."