Die EVG steht auch während der Umsetzung der sogenannten Transformation an der Seite der Beschäftigten im Schienengüterverkehr der DB. Einstimmig verabschiedete die Bundeskonferenz der EVG am Dienstag eine entsprechende Resolution.
Mit zwei Interessenausgleichen konnten einschneidende Maßnahmen des DB Cargo Managements verhindert oder zumindest abgemildert werden. „Wir als EVG haben es mit den beiden Sozialplänen und dem Freiwilligenprogramm ermöglicht, extreme Härten abzumildern“, heißt es in der Resolution. „Der Vorstand der DB Cargo steht jetzt in der Verantwortung, den Schienengüterverkehr in der DB zum wirtschaftlichen Erfolg zu führen.“
„Die Auflagen der EU-Kommission und die wirtschaftliche Lage“, so heißt es weiter, „sind Herausforderungen, denen sich die Arbeitnehmerseite durch ihre Kompromissbereitschaft gestellt hat. Wir werden jetzt mehr denn je den Vorstand an seinem Handeln messen!"
Kein einzelner Beschäftigter, der draußen seine Arbeit macht, ist dafür verantwortlich.
Durch Sparprogramme des Konzerns und durch ein Beihilfeverfahren der EU steht die Güterverkehrssparte der DB doppelt unter Druck. Der neue Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Martin Braun, wies auf die Belastungen hin, die aus dem EU-Verfahren entstehen. „Wir müssen ab 1. Januar 2025 eigenwirtschaftlich arbeiten und so ab 2026 eine schwarze Null erwirtschaften. Und es ist uns verboten, zu wachsen.“ Dieses Verfahren drohe der DB Cargo seit vier Jahren, „man dachte, das verschwindet schon wieder, aber jetzt müssen wir die Konsequenzen tragen.“ Das sei „klares Management-Versagen. Kein einzelner Beschäftigter, der draußen seine Arbeit macht, ist dafür verantwortlich.“ Auch eine „verfehlte Verkehrspolitik“ habe die DB Cargo in diese Situation gebracht.
Wir haben Kompromisse gemacht und einiges auf den Tisch gelegt. Und wir werden den Vorstand daran messen, was er damit macht.
Martin ging auch auf die erhöhten Personalabbauzahlen ein, die derzeit kommuniziert werden. „Es gibt eine Zahl, die ist vereinbart und unterschrieben. Alles andere werden die Betriebsräte vehement ablehnen. Der Arbeitgeber muss genau darlegen, welche Maßnahmen dahinterstehen. Nebenabreden, die wir nur per Zufall mitbekommen, werden wir nicht akzeptieren.“
Es sei „wichtig, dass die Bundeskonferenz mit dieser Resolution noch einmal unsere Solidarität mit den Beschäftigten deutlich macht“, resümierte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay. „Wir haben Kompromisse gemacht und einiges auf den Tisch gelegt. Und wir werden den Vorstand daran messen, was er damit macht."