Der Stellvertretende Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel hat auf dem Kleinen Gewerkschaftstag die Forderungen der EVG zum Thema Arbeitszeit untermauert.
„Die Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen ist groß, deshalb verlangen wir jetzt hier schnelle Lösungen. Wir beginnen mit DB Fernverkehr. Wir erwarten, dass wir hier bis Ende des Monats zu einer Regelung kommen.“ Die EVG will in den Tarifverträgen künftig nur noch die Rahmenbedingungen regeln - die konkrete Ausgestaltung im Sinne der Beschäftigten obliegt den Betriebsräten.
Denn die Lage ist „katastrophal“, so Martin Ludwig vom Gesamtbetriebsrat DB Fernverkehr. „Wenn ich meine Freizeit vernünftig planen will, dann muss ich sie kennen. Und das können wir derzeit nicht.“ Die individuellen Wünsche der Beschäftigten würden immer unterschiedlicher werden. „Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die kein Problem mit kurzen Schichten haben, weil sie direkt am Bahnhof wohnen. Aber wer anderthalb Stunden Anfahrtsweg hat, der will keine kurzen Schichten. Deshalb führt an einer Individualisierung der Arbeitszeit kein Weg vorbei.“
Die Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen ist groß, deshalb verlangen wir jetzt hier schnelle Lösungen.
Ein Positivbeispiel berichtete Achim Schraml von Regionalbus Ostbayern (RBO). Eines der größten Ärgernisse für Busfahrerinnen und Busfahrer sind die geteilten Schichten, bei denen von 14 Stunden nur 7-8 bezahlt werden. Der RBO-Betriebsrat hat klar die Position der Beschäftigten bezogen und mutig und selbstbewusst die Einigungsstelle angerufen. „Auch dort wollte der Arbeitgeber nicht verhandeln, er brachte seine Anwälte mit. Wir sind dagegen in die Diskussion gegangen und haben uns so schließlich mit unseren Argumente durchsetzen können.“ Maximal zwei geteilte Schichten pro Woche, so lautete der Spruch der Einigungsstelle. In der Folge hat der RBO-Betriebsrat durchgesetzt, dass es bis auf wenige Ausnahmen gar keine geteilten Dienste mehr gibt, „und die Ausnahmen sind solche Dienste, die die Kollegen auch wollen.“