Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft ist eine kämpferische Gewerkschaft und wird das bleiben - mit diesem Appell hat sich Wolfgang Zell als Bundesgeschäftsführer der EVG verabschiedet. Er legt sein Amt aus Altersgründen nieder.
In seiner Abschiedsrede zog er eine Bilanz seines Gewerkschafterlebens. „Lasst euch von der Sozialpartnerschaft nicht besoffen reden. Die auf der anderen Seite haben Profite im Sinn und nicht das Wohlergehen unserer Mitglieder. Dafür müssen wir selber sorgen“, sagte Zell vor dem Kleinen Gewerkschaftstag in Fulda. Kompromisse werde es immer geben, „aber wir bestimmen, wie hoch die Latte liegt. Und für unsere Mitglieder ist das Beste gerade gut genug.“
Wolfgang Zell, gelernter Fahrdienstleiter, arbeitete 26 Jahre lang als hauptamtlicher Gewerkschafter, seit 2004 ist er Vorstandsmitglied unserer Gewerkschaft. Seit 2010 ist er Bundesgeschäftsführer der EVG. „Alles was ich bin, bin ich durch euch. Was ich geleistet habe, haben wir geleistet. Dafür vielen Dank“, rief er den Teilnehmern des Gewerkschaftstages zu.
Alles was ich bin, bin ich durch euch. Was ich geleistet habe, haben wir geleistet. Dafür vielen Dank.
„Die Jugend ist die Zukunft“, so Zell zum Abschluss. „In diesem Sinne wünsche ich euch eine unbequeme Jugend, eine Jugend, die euch nervt, die Neues will, die immer wieder Frage stellt. Denn das bedeutet: Die Zukunft ist gesichert.“
Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner hatte zuvor den Weg von Wolfgang Zell vom Montierer über den Heimwart und den Fahrdienstleiter bis hin zum hauptamtlichen Gewerkschafter Revue passieren lassen. In seinem politischen Engagement habe Zell das Organisieren gelernt, „und das haben wir bis heute positiv für uns einsetzen können.“ Als Bundesgeschäftsführer sei er „nicht nur der Organisationsmann gewesen, sondern du hattest auch immer einen politischen Anspruch.“
Wolfgang Zell, gebürtiger Kreuzberger, war immer ein Mann der klaren Worte. „Die sind mir aus der Geschichte der Arbeiterbewegung nicht bekannt“, lautete einer seiner Aussprüche. „Du“, so Alexander Kirchner, „hast deinen Platz in der Geschichte der EVG und damit auch in der Geschichte der Arbeiterbewegung sicher.“