Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner hat das ITF Sekretariat in London aufgefordert, eine Landkarte über die wirkliche Entwicklung der Beschäftigung bei den Bahnen in den letzten Jahren zu erstellen. Daraus sollen die Gewerkschaftsstärke erkannt und Strategien für die weitere Arbeit entwickelt werden.
Konkret soll ermittelt werden, wie viele Arbeitsplätze durch Privatisierung und Digitalisierung verloren gehen bzw. in andere Sektoren ausgelagert werden könnten.
110 Eisenbahngewerkschaften haben mit David Gobé von der französischen Eisenbahngewerkschaft CGT am Dienstag einen neuen Vorsitzenden gewählt. Außerdem wurde ihr Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre beschlossen und das alles dominierende Thema der Privatisierung der Bahnen diskutiert. Ein Thema, dass auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt bilden wird.
Die mitgliederstärkste Sektion in der ITF, die Sektion Eisenbahn, stand am dritten Tag des Kongresses in Singapur im Mittelpunkt. Der europäische Teil der Sektion Eisenbahn, bestehend aus 31 Ländern, steht für 53% der gemeldeten Mitglieder für den Bereich Eisenbahn.
Am zweiten Tag des 44. Kongress der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) stand unter anderem die ETF-Kampagne „Fair Transport“ auf dem Programm.
Kampagnenhöhepunkt wird eine Aktionswoche Ende März 2019 mit einer Demo am 27. März in Brüssel sein. Die EVG erarbeitet zurzeit ein Konzept zur Europawahl, das in die Kampagne einfließen wird.
Außerdem wurden auf dem Kongress die Europäische Mandate für die ITF Gremien beschlossen. Für die EVG soll Alexander Kirchner weiterhin im Vorstand der ITF sitzen. Weiter auf dem Programm stehen die Themen Digitalisierung und Automatisation und ihre Auswirkungen auf die Verkehrsbeschäftigten.
„Bei unserem Kongress geht es darum, dass Transportbeschäftigte durch innovative Kampagnen, wachsende Mitgliederzahlen und Einflussnahme auf die Politik Macht aufbauen“, sagte ITF-Generalsekretär Stephen Cotton zur Eröffnung. „Wenn wir unsere Anstrengungen bündeln, können wir dafür sorgen, dass die Zukunft der Arbeit gute Chancen für alle Transportarbeiter bietet."
Insgesamt nehmen 838 Delegierte aus 126 Ländern und 456 Gewerkschaften an dem fünftägigen Kongress teil. Die neun Kolleginnen und Kollegen der EVG-Delegation freuen sich auf spannende politische Diskussionen zu menschenwürdigen Arbeits- und Sozialbedingungen im Verkehrswesen, zu körperlich und psychisch sicheren Arbeitsplätze für Männer wie Frauen sowie auf intensive politische Diskussionen zu Digitalisierung und Automatisierung und ihren Auswirkungen auf die Verkehrsbeschäftigten.Der ITF-Kongress in Singapur steht unter dem Motto „Transport Workers Building Power“ – Verkehrsbeschäftigte nehmen (politischen) Einfluss. Die EVG nimmt mit neun Delegierten teil.
Die ITF vertritt mehr als 20 Millionen Beschäftigte aus 146 Ländern. Sie ist nach neun Sektionen organisiert. Die Sektion Eisenbahn wird ab Dienstag (Ortszeit) tagen. Hier erwartet uns eine Diskussion zum Arbeitsprogramm und zur Digitalisierung sowie die Wahl eines neuen Vorstands.