Mit dem Projekt „Weichenstellung 2030“ machen wir die EVG fit für die Herausforderungen der Zukunft. Dabei nehmen wir auch die Seniorinnen und Senioren mit! Projektleiter Kristian Loroch stellte auf der Herbsttagung der Bundesseniorenleitung die bisherige Entwicklung und den aktuellen Stand vor.
Auch in der Verkehrsbranche machen sich neue Geschäftsmodelle breit. Dabei schieben sich neue Anbieter, z.B. als Vertriebsplattform, zwischen die Kunden und das Verkehrsunternehmen. Mit der sog. Plattformökonomie verändern sich aber auch die klassischen Arbeitsbeziehungen im Unternehmen selbst. „Wenn wir heute Tarifverhandlungen für die Flixtrain-Verbindung Berlin-Stuttgart führen wollten, müssten wir mit fünf Unternehmen sprechen“, so Kristian. Das ist „derzeit noch kein marktbeherrschendes Projekt. Aber „Flix“ ist ein Versuchsballon. Und wenn das Modell funktioniert – und bei den Bussen scheint es zu funktionieren – dann werden sich andere Player das sehr schnell zu eigen machen.“
Flix, Amazon, Uber und Co. – „pfiffig sind sie ja. Sie denken sich neue Geschäftsmodelle aus. Das heißt für uns: Auch wir müssen pfiffig sein und neue Formen der Interessenvertretung entwickeln. Und wir dürfen wir uns dabei auf niemanden außer uns selbst verlassen.“
Die Sozialpolitik wird dabei auch weiterhin eines der Kernthemen der EVG sein. „Darin gehen auch eure Themen als Seniorinnen und Senioren auf“, so Kristian. „Ihr seid integraler Bestandteil der Organisation und werdet bei allen Themen mitgedacht.“ Auch in der vom Bundesvorstand berufenen Kommission, die den Prozess begleitet, sind mit Anne Pawlitz und Wolfgang Hable zwei Vertreter/innen der BSL vertreten. „Das ist auch selbstverständlich so. Wir können nicht in die Glaskugel gucken – die einzigen, die das können, seid ihr: aufgrund eurer Lebenserfahrung, denn manche Dinge wiederholen sich einfach auch."
„Wenn wir die Veränderung der Rahmenbedingungen nur bejammern, sind wir bald ein Auslaufmodell“, kommentierte die EVG-Vize Regina Rusch-Ziemba. „Es ist eine spannende Zeit und wir wollen mitmachen.“ Auch bei den Kolleginnen und Kollegen der BSL selbst trafen Kristians Ausführungen auf Interesse und Zustimmung. Ein Kollege auf Frankfurt/Oder brachte es auf den Punkt: „Es ist gut, dass die EVG sich Gedanken über die Zukunft macht. Wir wünschen euch viel Erfolg beim Sammeln von Erkenntnissen und beim Entwickeln neuer Konzepte. Wir Senioren helfen euch dabei.“