Um auf die hohe Inflation zu reagieren, hat die Bundesregierung beschlossen, dass Arbeitgeber eine Inflationsausgleich steuer- und beitragsfrei auszahlen können. Für Rentner:innen, Studierende und weitere nicht erwerbstätige Gruppen gibt es jedoch keine entsprechende Leistung. Die EVG hat deshalb – wie auch die GdP – einen Vorstoß im DGB unternommen, um von der Politik einen Ausgleich für Senior:innen und Studierende einzufordern, die ebenfalls unter der anhaltend hohen Inflation leiden.
Anne Pawlitz, Bundesvorsitzende der EVG-Senior:innen und Initiatorin des ersten Vorstoßes erklärt dazu: „Offenbar ist die Politik nicht mehr in der Lage, finanziell schwierige Lebenssituationen mancher Bevölkerungsgruppen zu begreifen. Faire Politik für alle in schweren Zeiten sollte eigentlich selbstverständlich sein…Wir werden auch diesmal wieder laut sein, um unserer Forderung weiterhin gewichtigen Ausdruck zu verleihen. Einmal mehr wollen wir jenen eine Stimme geben, deren Not in den aktuellen Debatten unterzugehen droht.“ Damit meint sie die letztjährigen Forderungen von EVG-Senior:innen und EVG-Jugend nach einer Energiepreispauschale für Senior:innen und Studierende. Im Entlastungspaket II der Bundesregierung 2022 waren die beiden Bevölkerungsgruppen im ursprünglichen Entwurf nicht vorgesehen und wurden erst nach lautem Protest seitens der EVG-Kolleg:innen sowie der daraus folgenden DGB-Forderung an die Politik mitbedacht.
„Wir als Jugend sind uns einig, es ist verantwortungslos mal wieder Personengruppen in solchen Zeiten zu vergessen. Entlastungen durch Sonderzahlungen sollten für alle gelten“, so die geschäftsführende Bundesjugendleitung der EVG. Sie schließt sich geschlossen der Forderung an, da auch Studierende unter den hohen Inflationsraten leiden und ebenso wie Senior:innen bei den geplanten Entlastungen der Bundesregierung nicht mitbedacht wurden.
Robert Prill, Sprecher des sozialpolitischen Ausschusses der EVG, schätzt die Lage genauso ein: „Die Renten folgen den Löhnen – das muss der Grundsatz bleiben. Angesichts der hohen Inflation ist eine staatliche Sonderzahlung für Rentner:innen und Studierende als finanzieller Ausgleich aber dringend geboten.“ Dies dürfe aber keinesfalls auf dem Rücken der Rentenversicherung ausgetragen werden. Eine steuerfinanzierte Einmalzahlung könnte hierbei Abhilfe schaffen, ohne die Rentenkasse zu belasten.
Cosima Ingenschay, stellvertretende Vorsitzende der EVG und Mitunterzeichnerin des Aufrufes der EVG-Senior:innen freut sich über ihre ehrenamtlich aktiven Mitglieder: „Unsere Mitgliederbasis steht generationsübergreifend Seite an Seite zusammen und hakt sich unter für mehr Gerechtigkeit. Nicht nur für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, sondern für die ganze Gesellschaft!“