Wir blicken nicht (nur) zurück, wir blicken voraus – auf 2019. Auch das kommende Jahr wird gewerkschaftspolitisch einige dicke Brocken bereithalten. So zum Beispiel das Thema Finanzierung der Krankenkassenbeiträge.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ab dem 1. Januar 2019 mehr Netto vom Brutto in der Tasche. Denn: Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden wieder zu gleichen Teilen von Arbeitnehmer/innen und Arbeitgebern getragen.
Die paritätische Finanzierung gilt auch für den Zusatzbeitrag, den die Versicherten bisher allein tragen mussten. Bei Rentnerinnen und Rentnern übernimmt der Rentenversicherungsträger künftig wieder die Hälfte der Beiträge.
Mit dem sog. GKV-Versichertenentlastungsgesetz setzt die Große Koalition eine Forderung des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften um. Die stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba würdigte das als einen großen Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit. „Es hatte nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sämtliche Kosten des medizinischen Fortschritts allein auf den Schultern der Kolleginnen und Kollegen abzuladen.“
Ein wichtiger erster Schritt für den dringend notwendigen Kurswechsel in der Rentenpolitik.
Auch bei der Rente hat sich der Druck der DGB-Gewerkschaften ausgezahlt. Im kommenden Jahr tritt das „Rentenpaket I“ in Kraft, mit dem der automatische Renten-Sinkflug gestoppt wird. Das Rentenniveau wird vorerst bei mindestens 48 Prozent abgesichert. Gleichzeitig sollen die paritätisch finanzierten Beiträge nicht über 20 % steigen.
Ein wichtiger erster Schritt für den dringend notwendigen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Dem aber weitere folgen müssen, so Regina Rusch-Ziemba: „Um die Beschäftigten wirksam vor Altersarmut zu schützen, muss in einem nächsten Schritt die Anhebung des gesetzlichen Rentenniveaus auf mindestens 50 % folgen. Dafür werden wir weiterkämpfen.“