Die EVG hat ihre wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn erfolgreich abschließen können. „In zahlreichen intensiv geführten Verhandlungsrunden ist es uns gelungen, den Betriebsfrieden wiederherzustellen, indem wir Vereinbarungen für alle Kolleginnen und Kollegen erzielen konnten. Damit wurde eine Spaltung verhindert“, machte EVG-Vorstand Kristian Loroch deutlich.
So werde die von der EVG schon im April 2020 geforderte Coronaprämie für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die unter den EVG-Tarifvertrag fallen, nun insgesamt 1.100 Euro betragen und an alle gleich ausgezahlt. Auszubildende und Dual Studierende erhalten 480 Euro. Für den Busbereich wurde eine weitere Coronaprämie in Höhe von 500 Euro vereinbart. Auszubildende und Dual Studierende erhalten hier 230 Euro.
Auch im Bereich der Zulagen wurden weitere Verbesserungen und Anpassungen erzielt. So wird beispielsweise die Erschwerniszulage in bestimmten Bereichen überproportional um 12 Prozent angehoben.
„Beide Gewerkschaften haben in einem ersten Schritt eine Lohnerhöhung von 1,5 Prozent vereinbart. Diese erfolgt zum 1.12.2021 bzw. 1.1.2022. Da gibt es kaum einen Unterschied“, machte EVG-Vorstand Kristian Loroch deutlich. Zum Zeitpunkt der zweiten Lohnerhöhung verhandele die EVG bereits wieder für die gesamte Branche. „Wir stellen uns schon jetzt auf eine harte Auseinandersetzung ab dem 1.3.2023 ein, in deren Verlauf wir deutliche Akzente für unsere Mitglieder setzen werden“, stellte Kristian Loroch fest.
Schon jetzt sei klar, dass in der nächsten Entgeltrunde die Bezahlung und die Zulagen auf den Prüfstand gehörten. „Wir müssen dringend die Strukturen verändern und an die aktuellen Gegebenheiten anpassen. Das ist uns in den laufenden Tarifverhandlungen in ersten Ansätzen bereits gelungen, muss aber deutlich ausgeweitet werden“, so Kristian Loroch.
Auch das Thema Betriebsrente sei noch nicht zufriedenstellend gelöst. „Die Vereinbarung, die unsere gewerkschaftliche Konkurrenz mit dem Arbeitgeber geschlossen hat, schließt leider alle neu Einzustellenden aus und bietet keine Perspektive für viele, die schon lange im Unternehmen sind. Wir werden deshalb die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge weiter ausbauen, um drohender Altersarmut vorbeugen zu können“, erklärte Kristian Loroch.
Wer beide Abschlüsse mit einander vergleiche, werde kaum Unterschiede feststellen. „Uns war und ist es wichtig, dass es keine Spaltung innerhalb der Eisenbahnerfamilie gibt. Das konnten wir erreichen. Die Verhandlungen waren schwierig, ein Arbeitskampf stellenweise nicht ausgeschlossen, letztlich konnten wir aber ein Ergebnis eigenständig am Verhandlungstisch erzielen. Am Ende sind es wir, die die Tarifrunde beenden“, so Kristian Loroch.