Die EVG ist ihrem Ziel, für EVG-Mitglieder im Tarifvertrag eine Wahlmöglichkeit zwischen mehr Urlaub, einer Verringerung der Arbeitszeit oder mehr Geld zu vereinbaren, deutlich näher gekommen.
„Der Arbeitgeber hat uns hierzu ein erstes Angebot unterbreitet, damit ist unsere diesbezügliche Forderung schon mal grundsätzlich akzeptiert", machte die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba deutlich.
„Die Frage ist jetzt nicht mehr, ob wir ein Wahlrecht bekommen, die spannende Frage ist nun, wie wir dieses ausgestalten können", erklärte Regina Rusch-Ziemba.
Die große Herausforderung für uns wird jetzt sein, die drohende Spaltung der Eisenbahnerfamilie zu verhindern.
Denn: der Arbeitgeber habe erklärt, dass es nach seiner Auffassung bei der Wahlmöglichkeit - zwischen einer Stunde Arbeitszeitverkürzung, sechs Tagen mehr Urlaub oder weiteren 2,5 Prozent mehr an Geld - Einschränkungen im Geltungsbereich geben müsse. Und: „Statt, wie gefordert, sechs Tage mehr Urlaub sind uns lediglich arbeitsfreie Tage angeboten worden, das haben wir strikt zurückgewiesen“, machte die EVG-Verhandlungsführerin deutlich. Auch die zu verhandelnde Lohnerhöhung solle nicht an alle Beschäftigten gleichermaßen in voller Höhe ausgezahlt werden.
„Das ist für uns völlig inakzeptabel, wir werden keinen Tarifvertrag unterschreiben, der eine wie auch immer geartete Ungleichbehandlung vorsehen soll", erklärte die EVG-Verhandlungsführerin. Dem Arbeitgeber müsse klar sein, dass dies einer der Knackpunkte in der augenblicklichen Tarifauseinandersetzung sei. "Da kriegen wir die Kolleginnen und Kollegen, wenn nötig, sofort vom Arbeitsplatz auf die Straße", erklärte Regina Rusch-Ziemba. Zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde hatte es bereits erste Protestaktionen gegeben. EVG-Mitglieder hatten in Berlin und an verschiedenen Standorten gegen die vom Arbeitgeber beabsichtigte Spaltung der Eisenbahnerfamilie demonstriert.
Die EVG-Verhandlungsführerin kündigte an, den aktuellen Verhandlungsstand umgehend in den zuständigen Gremien zu diskutieren. Die entsprechenden Delegationen waren bereits am Mittag in Berlin zusammengekommen und bewerten derzeit erneut den Sachstand.
Die DB AG hatte in der dritten Verhandlungsrunde, wie von der EVG gefordert, zu allen Forderungen verhandlungsfähige Angebote vorgelegt. "Klar ist allerdings schon jetzt, dass zwischen dem, was wir fordern und dem, was jetzt auf dem Tisch liegt, noch gravierende Unterschiede bestehen. Damit sind wir noch lange nicht zufrieden, da muss deutlich nachgebessert werden", machte die EVG-Verhandlungsführerin deutlich. So sei die angebotene Lohnerhöhung in Höhe von 1,5 Prozent im Volumen völlig inakzeptabel. Auch eine Laufzeit von 27 Monaten komme für die EVG nicht in Frage.
Die Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der DB AG werden am 8. Dezember 2016 fortgesetzt. "Wir wollen noch vor Weihnachten einen für alle Mitglieder einheitliche Tarifvertrag abschließen, ansonsten werden wir eine härtere Gangart einschlagen", erklärte Regina Rusch-Ziemba. Diese Botschaft sei heute hoffentlich angekommen.